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Neues Ausbildungskonzept im Chemiepark Gendorf

Die Digitalisierung soll die praktische Ausbildung unterstützen, nicht ersetzen

16.09.2020 - Die Digitalisierung nimmt in der Ausbildung Fahrt auf.

Das merken die neuen Auszubildenden im Chemiepark Gendorf recht schnell. Zum ersten Mal startet ein kompletter Jahrgang mit über 100 Azubis seinen Unterricht mit dem Tablet in der Hand – gesponsert von den Ausbilderfirmen im Chemiepark.

In den nächsten drei Jahren werden die Auszubildenden damit einen Großteil ihrer theoretischen Schul- und Ausbildungsarbeit erledigen.

Nur ein nettes Gimmick? Keineswegs, wie Jochen Volbracht, Leiter der chemieparknahen Bildungsakademie BIT Gendorf bestätigt: „Wir arbeiten in der gesamten Region an einem digital unterstützten Ausbildungskonzept in Zusammenarbeit mit der Berufsschule. Wichtig war uns nämlich, dass unsere Arbeit organisationsübergreifend zwischen Unternehmen und Schule funktioniert“.

Wegweisende Kooperation mit Berufsschule
Deutschlandweit noch ziemlich einzigartig ist diese Zusammenarbeit mit der regionalen Berufsschule, an der neben der Bildungsakademie und  den Standortunternehmen auch weitere Firmen aus dem bayerischen Chemiedreieck beteiligt sind.Die Berufsschule und teilnehmende Unternehmen haben sich verpflichtet, Digitalisierung zu priorisieren und eine Digitalisierungsvereinbarung getroffen: Die Firmen stellen ihren Auszubildenden die Hardware zur schulischen Nutzung zur Verfügung; Die Berufsschule wiederum setzt auf digital unterstützten Unterricht in den chemischen Berufen. Der einheitliche Fokus auf Digitalisierung über Schule und Praxisausbildung hinweg kommt den Auszubildenden dabei zugute.

Mehr als nur Hardware
„Nur mit dem Verteilen von Tablets ist es natürlich auch bei uns nicht getan“, meint Jochen Volbracht, der das Projekt Digitalisierung an der Bildungsakademie initiierte. „Wir passen die didaktischen Konzepte unserer Ausbilder an der Bildungsakademie an das digitale Format an.“ Eine weitere wichtige Rolle spielt für die Bildungsakademie auch die Auswahl der während der Ausbildung genutzten Software. Die Entscheidung fiel auf Teams for Education, den kleinen Bruder von Microsoft Teams für den Ausbildungsbereich. „Wichtig für uns war, dass die Auszubildenden von Anfang an eine Software nutzen, die sie später auch im Berufsleben nutzen werden. Da war Microsoft die naheliegende Lösung. Da auch die Berufsschule mit Teams for Education arbeitet, bietet die Software einen echten Mehrwert für unsere Auszubildenden.“

Mobile Learning in Smart Factories
Erfahrungen gesammelt, wie digitale Ausbildung aussehen kann, hat man in Bayerns größtem Chemiepark bereits im vergangenen Jahr. In der Ausbildung für die Berufe Chemielaborant und Industriemechaniker wurde die webbasierte Onlineplattform ‚Mobile Learning in Smart Factories‘ getestet, eine digitale Lern- und Arbeitsumgebung, mit der die Auszubildenden auf ihren Tablets didaktisch aufbereitete Aufgaben erledigen konnten. Ein Pilotprojekt, bei dem wertvolle Erkenntnisse gewonnen wurden. „Wir haben durch diese Testphase gelernt, dass es wenig sinnvoll ist, isolierte Maßnahmen einzusetzen“, so Volbracht. „Ein einzelnes Programm macht noch kein digitales Ausbildungskonzept. Jetzt achten wir darauf, dass wir ausschließlich Fähigkeiten trainieren und Programme verwenden, welche die Auszubildenden auch später im Beruf anwenden werden. Nur so können wir digitale Kompetenzen schulen, die im Berufsleben wirklich nutzen.“ Der enge Bezug zur Praxis spielt daher auch im neuen Digitalisierungskonzept die zentrale Rolle, wie der Pädagoge bekräftigt: „Wir betreiben keine Digitalisierung um der Digitalisierung willen. Unser Projekt soll die praktische Ausbildung unterstützen, nicht ersetzen.“

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