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Vom Sensor zur Lösung

Turck: Wachstum durch Applikationen für die Kunstoffindustrie

13.11.2012 -

Mit dem Slogan „Sense it - Connect it - Bus it - Solve it" tritt die Turck Gruppe am Markt für Automatisierungstechnik auf. Zu den Produkten gehören unter anderem Hochtemperatur-RFID-Systeme und modulare Feldbus- und Remote-I/O-Systeme, auch für den Ex-Bereich.

CHEManager sprach mit Christian Wolf, Geschäftsführer, und Frank Rohn, Vertriebsleiter Prozessautomation, Hans Turck, über Trends in der Automatisierungstechnik. Das Gespräch führte Dr. Volker Oestreich.

CHEManager: Das Kalenderjahr 2012 und damit auch Ihr Geschäftsjahr gehen dem Ende entgegen - gibt es schon ein vorläufiges Fazit für Ihr Unternehmen?

Christian Wolf: Die Turck-Gruppe erwartet für das Geschäftsjahr 2012 einen konsolidierten Gesamtumsatz von rund 430 Mio. Euro. Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren mit jeweils 25- bis 30-prozentiger Umsatzsteigerung haben unsere Zielmärkte 2012 eine Phase der Konsolidierung erlebt. Damit ließ sich unsere Wachstumserwartung von fünf Prozent in diesem Jahr leider nicht realisieren.

Gilt diese Aussage für alle Ihre Bereiche?

Christian Wolf: Zwei Bereiche haben sich in diesem Jahr besonders gut entwickelt: Bei den Automatisierungsprodukten verzeichnen unsere Linear- und Drehwegsensoren ein Wachstum von beinahe 50%. Hier ist besonders unsere intensive Zusammenarbeit mit der Firma Arburg beim Einsatz unserer Wegsensoren in Spritzgießmaschinen für die Kunststoffindustrie erwähnenswert, bei denen unter anderem hohe Dynamik, hohe Genauigkeit und hohe Reproduzierbarkeit gefordert werden. Vor allem steht aber die berührungslose Messtechnik im Vordergrund, die eine verschleißfreie Nutzung gewährleistet.

Für unser Systemgeschäft mit RFID haben wir im Juni 2011 eine Technologie- und Vermarktungskooperation mit der Firma Deister unterschrieben. Jetzt können wir unsere Kompetenzen für passgenaue und branchenorientierte Systemlösungen bündeln. Der Kunde hat mit Turck einen Partner, der eine Kombination aus der bewährten und bekannten Feldbustechnik und der neuesten und ausgereiftesten UHF-Technologie und jahrelanges Applikations-Know-how anbieten kann. Das hat sich für uns positiv ausgezahlt, und wir können hier ein Wachstum von etwa 30% gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

Turck befindet sich auf dem Weg vom reinen Produktlieferanten zum Lösungsanbieter. Wie weit sind Sie damit bereits gekommen und welchen Einfluss hat das auf Ihr Geschäft in der Prozessautomatisierung?

Christian Wolf: Wir haben diesen Weg vor einigen Jahren begonnen und betreiben ihn seit etwa zwei Jahren sehr intensiv - ohne dass wir das reine Produktgeschäft da, wo es sinnvoll ist, aufgeben wollen. Wir sind gut vorangekommen und haben viele Erfolge in dieser Zeit verbucht, aber wir sind uns klar darüber, dass es kein Ende dieses Weges gibt. Viele Kunden nehmen unser Angebot an, manche Kunden kommen aktiv auf uns zu, um unsere Leistungen als Lösungsanbieter zu nutzen.

Frank Rohn: Auf dem Weg zum Problemlöser sehen wir weniger branchenspezifische Unterschiede als regionale und technologische Unterschiede. So ist zum Beispiel unser Geschäft in China schon seit vielen Jahren durch unser Lösungsangebot bestimmt. Auch bei neuen Technologien wie zum Beispiel UHF RFID wird unsere Fachkompetenz gern genutzt, um Problemlösungen für den Anwender zu finden.

Die deutschen Prozessautomatisierer und ihr Sprachrohr, die NAMUR, fordern immer wieder weltweit einheitliche Standards für ihre Anforderungen - zum Beispiel beim Feldbus oder für die Funkübertragung. Wie halten Sie es mit den Standards?

Christian Wolf: Unser Ziel ist es, applikationsgerechte und kundengerechte Produkte zu entwickeln und möglichst früh auf den Markt zu bringen - die möglichst kurze „time to market" hat für uns große Bedeutung. Wir sind zu klein, um weltweite Standards durchzusetzen, deren Definition oft viele Jahre dauert. Natürlich beobachten wir diese Themen genau und passen unsere Produkte gegebenenfalls an entstandene Standards an, wobei wir dann oft schon über viel Markterfahrung verfügen.

Welche zukünftigen Trends sehen Sie in der Prozessautomatisierung?

Frank Rohn: Ich sehe derzeit eine Phase der Konsolidierung bei vielen Themen wie Asset Management, Feldbus oder Geräteintegration. Generell laufen wir in der PA der Factory Automation (FA) hinterher, was durch längere Anlagenlaufzeiten und ein höheres Sicherheitsbedürfnis durchaus begründet ist. Aus unserer Sicht wird Ethernet in der PA deutlich an Bedeutung gewinnen und sich von einem Nischenthema zum Standard entwickeln.

Warum sollte ein Prozessautomatisierer auf der SPS IPC Drives den Turck-Stand besuchen?

Frank Rohn: Neben den Produkten für die Prozessautomation wie zum Beispiel unsere Remote-I/O-Systeme excom für die Zonen 1 und 2 sollten die Besucher aus der Prozessindustrie Applikationslösungen im Fachgespräch mit unseren Experten kennenlernen.

Kontakt

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