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Brenntag spürt härteres Konjunkturumfeld

11.11.2012 -

Brenntag hat im 3.Qrl.das härtere Konjunkturumfeld in Europa zu spüren bekommen. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte binnen Jahresfrist lediglich um 0,7 % auf 167,8 Mio.€ zu, wie das Unternehmen in Mülheim an der Ruhr mitteilte. Damit lag der weltgrößte Chemikalienhändler unter den Schätzungen der Analysten, die 185 Mio.€ erwartet hatten. Brenntag sprach von erschwerten Marktbedingungen, insbesondere im von der Schuldenkrise geplagten Europa sei der Markt schwach gewesen. Brenntag-Chef Steven Holland ist nun weniger optimistisch als noch zuletzt. Er rechnet für das Gesamtjahr jetzt nur noch mit einem operativen Ergebnis von 705 bis 725 Mio.€ . Bislang lag die Obergrenze bei 735 Mio.€. Im vergangenen Jahr wurden 660,9 Mio.€ erzielt. "Brenntag geht für den weiteren Jahresverlauf derzeit nicht von einem Anstieg der Nachfrage aus," erklärte das Management. Der Konzern handelt mit Industrie- und Spezialchemikalien und übernimmt Logistik-Aufgaben, um die sich die großen Chemiekonzerne nicht mehr selbst kümmern wollen. Flaut sich die Branchenkonjunktur ab, bekommt dies auch Brenntag in seinen Auftragsbüchern zu spüren. Die sich abkühlende Wirtschaft insbesondere in Europa hatte zuletzt rund um den Globus die Geschäfte der großen Chemiekonzerne gebremst.

In den USA meldeten DuPont und Dow Chemical herbe Gewinneinbrüche. Der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel wies sogar einen Milliardenverlust im Qrl.aus. Auch beim Chemiebranchenprimus BASF waren die Ergebnisse im Geschäft mit Industriekunden deutlich geschrumpft. Die Brennstoff-, Chemikalien- und Transport AG (Brenntag) erwirtschaftete im Zeitraum Juli bis September einen Konzernumsatz von 2,47 Mrd.€ und damit 11,5 % mehr als vor Jahrefrist. Dabei sorgten allerdings günstige Wechselkurse für kräftig Rückenwind. In der Kasse blieb ein Überschuss von 79,6 Mio.€ und damit 19,3 % mehr als vor einem Jahr. Brenntag ist aktuell in 70 Ländern aktiv und vertreibt über 10.000 Chemieprodukte. In den vergangenen Jahren war das im Nebenwerteindex MDax notierte Unternehmen auch durch Zukäufe kräftig gewachsen und schluckte über 100 zumeist kleinere Firmen.