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Pharmakonzern Novartis will durch mittelgroße Zukäufe wachsen

11.10.2012 -

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will seine Dividendenpolitik fortsetzen und durch Zukäufe wachsen. "Wir denken ständig darüber nach, wie wir unseren Cashflow am sinnvollsten verwenden. Priorität genießt die Verteidigung der Dividende", sagte Konzernchef Joe Jimenez der Schweizer "SonntagsZeitung". Investoren wüssten eine Dividendenrendite von vier Prozent sehr zu schätzen. "Und an einer guten Dividendenrendite wollen wir auch künftig festhalten." Zudem wolle das Unternehmen weiter mittelgroße Akquisitionen vornehmen, um das Wachstum zu beschleunigen. "In absehbarer Zukunft werden wir aber höchstwahrscheinlich keine Mega-Übernahmen tätigen." Mit Blick auf den Anteil von rund einem Drittel am heimischen Konkurrenten Roche sagte Jimenez: "Wir halten an unserer Beteilung an Roche fest, da es sich um eine strategische Entscheidung handelt und wir gut damit gefahren sind." Sollte Roche das Aktienkapital erhöhen wollen, müsste Novartis damit einverstanden sein.
Novartis will nach Worten des Managers einstweilen auf einschneidende Sparmaßnahmen verzichten. "Bei vereinzelten Kostenstellen mag es im Lauf der Zeit Einsparungen geben. Ein großes Kostensenkungsprogramm ist aber nicht vorgesehen. Trotz des Diovan-Effekts bin ich für das zweite Halbjahr 2013 zuversichtlich". Diovan, ein Medikament gegen Bluthochdruck, hatte Ende September in den USA den Patentschutz verloren.

Weil Diovan der Hauptumsatzträger sei, stelle der Patentablauf eine Zäsur in der Geschichte des Unternehmens dar. "Eine ähnliche Situation hat Novartis noch nie erlebt." Mit Diovan habe man im vergangenen Jahr 5,6 Milliarden Dollar umgesetzt. Zwar stünden drei sehr herausfordernde Quartale bevor. "In der zweiten Jahreshälfte 2013 sollte der Diovan-Effekt aber verpufft sein", ergänzte der Konzernchef. Novartis sei es gelungen, sein Produktportfolio zu verjüngen. Die neuen Medikamente verkauften sich von Quartal zu Quartal besser. Die Verkäufe sollten im zweiten Halbjahr 2013 markant steigen. Zum Verlauf im dritten Quartal sagte Jimenez: "Wir sind auf Kurs". Das Unternehmen legt seine Zahlen am 25. Oktober vor. Er rechne damit, dass der Währungseffekt den Umsatz um vier Prozent und den Betriebsgewinn um drei bis vier Prozent belaste.