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Bilfinger nutzt die Macht isolierter Daten

Maintenance-Daten helfen zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln

14.06.2023 - Jeder Maintenance-Prozess liefert eine Vielzahl von Daten, die ein großes Potential für Anlagenbetreiber in sich tragen. Digitale Erfassung und zielgenaue Auswertung verwandeln diese Zahlen und Werte zu einem wertvollen Schatz.

Bisher wurde der Maintenance-Vertrag genutzt, um Anlagen am Laufen zu halten und Störungen schnell zu beheben. Doch jeder Maintenance-Prozess liefert eine Vielzahl von Daten, die ein großes Potenzial für Anlagenbetreiber in sich tragen. Dabei unterscheidet man zwischen administrativen und physischen Daten.

Digitale Erfassung und zielgenaue Auswertung verwandeln diese Zahlen und Werte zu einem wertvollen Schatz, der weit mehr als eine momentane Zustandsbeschreibung oder eine aufgeschlüsselte Rechnungsstellung gegenüber dem Kunden ermöglicht.

Administrative und physische Daten spielen eine entscheidende Rolle in der Überwachung und Wartung von Industrieanlagen. Sensoren, die an kritischen Bauteilen angebracht sind, messen wichtige Parameter wie Durchfluss, Druck und Schwingungen direkt vor Ort. Diese Sensoren liefern isolierte physische Daten, die für das Condition Monitoring verwendet werden, um bspw. Anomalien zu erkennen. Auf der anderen Seite entstehen administrative Daten, wenn ein Reparaturauftrag aufgezeichnet wird. Sie erfassen wichtige Informationen wie den Zeitpunkt, den Umfang und die verwendeten Ressourcen eines Wartungsprozesses. Dazu gehören Arbeitsstunden, Reparaturorte und entstehende Kosten.

Daten ermöglichen Weitblick

Beide Datenarten entstehen isoliert voneinander. Die eigentliche Macht und Stärke liegt jedoch in der Verknüpfung dieser beiden Arten von Daten. Die BCAP-Plattform des Indus­triedienstleisters Bilfinger nutzt die Möglichkeiten, die sich aus der Zusammenführung dieser Datenströme ergeben. Die Integration ermöglicht es Asset Managern, Zusammenhänge zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Fällt ein Ventil bei einer bestimmten Durchflussmenge wiederkehrend aus, spiegeln das die Sensorikdaten am Ventil kombiniert mit den administrativen Daten aus dem Wartungsprozess wider. 

Optisch übersichtlich aufbereitet, liefern diese verbundenen Daten individuelle Reportings, die dem Anlagenbetreiber und Asset Manager Diagramme und Statistiken zu seinen wichtigsten Schlüsselstellen liefern. 

Die Plattform BCAP ermöglicht es, spezifischen Kennzahlen nach individuellen Anforderungen aufzuschlüsseln. Dazu gehören z. B. Kosten für korrektive und präventive Maßnahmen sowie Ausfallzeiten. Dadurch erhalten sie jederzeit einen aktuellen Überblick über den Zustand ihrer Anlagen. Gleichzeitig werden Schwachstellen, die für Downtimes verantwortlich sind, und hoher Wartungsaufwand für bestimmte Anlagenteile im Kostenverlauf deutlich sichtbar. Sensorikdaten bieten dabei einen direkten Vergleichspunkt und dienen gemeinsam mit den administrativen Daten als nachvollziehbare Entscheidungshilfe für strategische Entwicklungen und Optimierungen der Anlagen. 

In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Industriedienstleister lassen sich unter Berücksichtigung politischer, wirtschaftlicher und globaler Entwicklungen – und basierend auf dem Wissen aus den eigenen Maintenance-Daten, zukunftstaugliche Strategien entwickeln.

Wie kommen die Daten ins System?

Die Mitarbeitenden des Industriedienstleisters nutzen für jeden Arbeitsschritt mobile Endgeräte mit hauseigenen Apps wie WORK oder CHECK, anhand derer alle administrativen Informationen direkt in das SAP-System des Industriedienstleisters fließen. Die Apps erleichtern die Arbeit, da sie für jeden Auftrag klare Arbeitsschritte abfragen, die für kundenspezifisch definierte Prozesse entwickelt wurden. Zudem können die Arbeitszeiten direkt in das SAP-System von Bilfinger zurückgemeldet werden. Auf diese Weise entstehen auswertbare Daten, ohne dass die Mitarbeitenden zusätzlichen Aufwand betreiben müssen. Die physischen Daten der Sensoren werden über eine geeignete Schnittstelle in die Plattform eingespeist und stehen dort zur Verfügung.

Fazit

Die Digitalisierung der Instandhaltung von Industrieanlagen bietet die einzigartige Chance, bisher isolierte Daten zusammenzuführen und sie in einen wertvollen Schatz zu verwandeln. Durch die effektive Nutzung dieser Daten können Anlagenbetreiber ihre Assets optimieren und ihre strategische Ausrichtung auf zukünftige Entwicklungen ausrichten.

Christian Wadewitz, Senior Technical Expert Maintenance, Bilfinger Engineering & Maintenance, Leuna

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