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Clariant schließt Bioethanolanlage in Rumänien

Auswirkungen auch auf die Aktivitäten der Business Line Biofuels & Derivatives in Deutschland

06.12.2023 - Clariant schließt seine Bioethanolanlage in Podari, Rumänien, und reduziert auch in Deutschland die damit verbundenen Aktivitäten der Business Line Biofuels & Derivatives in Straubing und in Planegg und München.

Nach der Entwicklung der Sunliquid-Technologie hatte Clariant 2017 beschlossen, die kommerzielle Produktionsanlage in Podari zu errichten. Baubeginn auf dem 10 ha großen Areal war 2019. Im Herbst 2021 wurde die Anlage, die Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen produziert, fertiggestellt. Dort arbeiten etwa 100 Beschäftigte. Es wurden Verträge mit über 300 lokalen Bauern geschlossen, um die Versorgung mit den notwendigen Rohstoffen sicherzustellen. Die Produktion von Bioethanol startete im zweiten Quartal 2022, wobei die Abnahme der gesamten Produktionsmenge im Rahmen eines Mehrjahresvertrags mit Shell vereinbart wurde.

Nachdem deutlich wurde, dass die Anlage die angestrebten betrieblichen Parameter nicht erreicht, leitete das Management des Schweizer Spezialchemieunternehmens im Juli 2023 eine strategische Prüfung der Optionen für das Werk ein. Dabei sei man zu dem Schluss gekommen, dass der weitere Hochlauf der Anlage in Podari, der erhebliche zusätzliche Investitionen erfordern würde, angesichts der anhaltenden Verluste für Clariant wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Nach der Entscheidung werden die Aktivitäten innerhalb der Business Line Biofuels & Derivatives, die die Entwicklung und den Hochlauf der Anlage unterstützt haben, verringert. Die Expertise, die notwendig ist, um die Technologie zu erhalten und die bestehenden vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, werden beibehalten.

„Für ein innovationsgetriebenes Unternehmen wie Clariant ist es unumgänglich, klare Entscheidungen zu treffen, wenn ein Projekt die Erwartungen nicht erfüllt“, erklärte Conrad Keijzer, CEO von Clariant, die Schließung. Nach der Fertigstellung vor zwei Jahren war Keijzer optimistisch, dass die Anlage erfolgreich betrieben werden könne. „Biokraftstoffe und Biochemikalien, die aus Agrarreststoffen hergestellt werden, spielen eine Schlüsselrolle bei der Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks. Diese Investition und die erfolgreiche Kommerzialisierung dieser neuen Technologie ist ein bedeutender Meilenstein für Clariant und ein weiterer Beleg für unsere ambitionierte Wachstumsstrategie, die durch Innovationen zu einer nachhaltigeren Welt beiträgt“, sagte er damals.

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