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Darmkrebsmittel von Bayer in Europa zugelassen

01.09.2013 -

Bayer erhält in Europa jetzt grünes Licht für sein Krebsmittel Stivarga zur Behandlung von Darmkrebs. Erst am Vortag hatte Bayer eine zweite Zulassung in Europa für sein Augenpräparat Eylea vermeldet. Ebenfalls im August war Stivarga in Japan zur Bekämpfung einer weiteren Tumorart genehmigt worden. Stivarga und Eylea gehören zu den fünf größten Hoffnungsträgern des Traditionskonzerns, denen Bayer-Chef Marijn Dekkers insgesamt Spitzenumsätze im Jahr von mehr als 5,5 Mrd. € zutraut.

Die EU-Kommission ließ Stivarga zur Behandlung von Erwachsenen zu, die an fortgeschrittenem Darmkrebs leiden. Die Tabletten dürfen Patienten verschrieben werden, die bereits eine Standardbehandlung mit anderen Medikamenten erhielten oder für eine solche nicht in Frage kommen. Darmkrebs ist die weltweit dritthäufigste Krebsart. Mehr als eine Millionen Menschen erkranken pro Jahr daran. Bayer traut Stivarga - alle Behandlungsfelder zusammengenommen - in der Spitze Jahresumsätze von mehr als 1 Mrd. € zu. Die Arznei ist bereits in den USA zur Behandlung von fortgeschrittenem Darmkrebs sowie von Gist-Tumoren zugelassen, einer weiteren Krebsart des Verdauungstrakts. Die Genehmigung in diesem Indikationsgebiet in Europa will Bayer im September beantragen, wie eine Sprecherin sagte.

Stivarga enthält den Wirkstoff Regorafenib, eine Nachfolge-Substanz des Wirkstoffs Sorafenib, aus dem das umsatzstarke Bayer-Krebsmittel Nexavar hergestellt wird. Nexavar brachte Bayer im vergangenen Jahr 792 Mio. € Umsatz ein. Die Leverkusener arbeiten bei Stivarga mit der US-Biotechfirma Onyx zusammen. In den USA vertreiben Bayer und Onyx das Medikament gemeinsam. Vor zwei Jahren hatten sie vereinbart, dass Onyx von Bayer an den weltweiten Umsätze mit der Arznei in der Krebsbekämpfung mit 20% beteiligt wird.