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EU-Behörde stuft BASF-Mittel als gefährlich für Bienen ein

30.05.2013 -

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat vor Gefahren für Honigbienen durch den Einsatz des BASF-Pestizids Fipronil gewarnt. Das Insektenschutzmittel stelle ein hohes akutes Risiko für Honigbienen dar, wenn es zur Behandlung des Saatguts beim Maisanbau genutzt werde, teilte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) am Montag mit. Sie war von der EU-Kommission beauftragt worden, zu prüfen, ob Fipronil für Bienen gefährlich werden kann. In Reaktion auf den EFSA-Bericht warnte BASF davor, nun die Verwendung des Mittels in Europa zu beschränken. Der Bericht nenne keine neuen Risiken, die mit dem erlaubten Einsatz von Fipronil in Zusammenhang stünden. Das Bienensterben sei auf andere Ursachen zurückzuführen, nicht auf den Einsatz von Fipronil bei der Saatgutbehandlung, erklärte der Chemiekonzern.

Laut EFSA sind Bienen beim Einsatz des Mittels im Maisanbau vor allem durch Staubdrift akut gefährdet. Für andere Nutzpflanzen wie auch bei Sonnenblumen habe die Behörde das Risiko nicht vollständig bewertet. Nur wenig gefährdet seien Bienen durch den Einsatz des Pestizids bei Gemüsepflanzen, da die Insekten diese nicht zur Nektar- und Pollensuche anfliegen würden.

Einem Sprecher der EU-Kommission zufolge hat BASF nun drei Wochen Zeit, zu dem Bericht Stellung zu nehmen. Mögliche Schritte wie ein Verbot könnten dann auf einem Treffen mit Vertretern der einzelnen EU-Länder im Juli in Brüssel besprochen werden. In Frankreich ist das Mittel seit 2005 verboten. Anders als etwa Neonicotinoide wird Fipronil in der EU nicht stark eingesetzt. Nur in acht Staaten wird es verwendet und nur in fünf wird Fipronil beim Maisanbau genutzt.

Die Diskussion um die Ursachen des weltweit auftretenden Bienensterbens war in den vergangenen Monaten neu aufgeflammt. Ende April hatte die EU-Kommission beschlossen, den Einsatz von Insektiziden der Neonicotinoid-Gruppe für zunächst zwei Jahre enge Grenzen zu setzen. Betroffen sind die Pestizide Clothianidin und Imidacloprid von Bayer und Thiamethoxam des Schweizer Rivalen Syngenta. Auch Deutschland hatte sich für den Bann der Mittel ausgesprochen. Die Verbote sollen von Dezember an gelten und spätestens nach zwei Jahren auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden.

Schon seit Jahren nehmen weltweit die Bienenpopulationen ab. Bienen spielen eine wichtige Rolle bei der Befruchtung von Pflanzen und damit auch für die Landwirtschaft. Eine UN-Studie aus dem Jahr 2011 geht davon aus, dass Bienen zusammen mit anderen Blütenbestäubern wie Vögel, Käfer oder Schmetterlinge eine Arbeit im Wert von 153 Mrd. € verrichten.