Strategie & Management

Forschungs- und Entwicklungskosten reduzieren

Process Development-Software hilft Pharmaindustrie bei der Entwicklung neuer Medikamente

12.07.2011 -

Unternehmen der Pharmaindustrie stehen heute vor der großen Herausforderung, dass immer mehr ihrer Produkte den Patentschutz verlieren und ihr Umsatz durch Generika zurückgeht. So sind etwa 50% aller Medikamente, die in der EU verschrieben werden, bereits günstige No-Name-Produkte. Zusätzlich sind die Kosten, die Risiken sowie die Zeit für Forschung und Entwicklung neuer Medikamente auch heute noch sehr hoch. Schätzungen zufolge betragen die Aufwendungen für die Markteinführung eines neuen Moleküls etwa 800 Mio. US-$. Pharmaunternehmen müssen also künftig neue Wege finden, um weiterhin nachhaltig wirtschaften zu können.

Große Unternehmen wie Glaxosmithkline und Astrazeneca haben sich daher für den Einsatz der Aspentech Software aspenone Process Development for Pharmaceuticals entschieden. Mit ihr können sie sowohl die Zeit als auch die Kosten für Forschung und Entwicklung reduzieren. Außerdem hilft die Software Unternehmen, die Löslichkeitseigenschaften von neuen chemischen Komponenten vollständig zu verstehen. Risiken während des Entwicklungsprozesses eines neuen Medikaments können schnell erkannt und verringert werden, was gleichzeitig die Erfolgschancen erhöht. Simulationsmodelle optimieren zudem das Kristallisierungsverfahren. Bei der Festlegung des Herstellungsprozesses eines möglichen neuen Medikaments ist die Löslichkeit des Präparats ein entscheidender Faktor.

Die schnelle Evaluierung von Löslichkeitseigenschaften neuer chemischer Komponenten sowie die Simulationsergebnisse ermöglichen Laboranten, sich auf hochwertige und erfolgversprechende Experimente zu konzentrieren. Mit Hilfe der Vorhersagemodelle werden auch die Herstellungs- und Reinigungsprozesse verbessert, so dass schneller mit der Produktion begonnen werden kann. Das vollständige Wissen darüber, welche Wirkstoffe für die Herstellung eines Medikaments nötig sind, unterstützt dabei, den Materialeinsatz zu optimieren und zugleich den Gewinn zu erhöhen.

Die Technologie für die Löslichkeitsmodelle hat Aspentech in Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen entwickelt und erfüllt die neuesten Standards und Richtlinien der Industrie. Die wissenschaftliche Basis der Vorhersagen von Löslichkeiten liefert dabei das „Nonrandom Two-Liquid Segment Activity Coefficient (NRTL-SAC) Model", das sich das Unternehmen patentieren lies.

Bei Glaxosmithkline wird NRTL-SAC innerhalb eines umfassenden Screening-Workflows eingesetzt, um Vorhersagen über die Zusammensetzung von Präparaten in Single- und Multi-Lösungsmittelgemischen zu erstellen. Die vorhergesagten Löslichkeitswerte werden für die Auswahl geeigneter Lösungsmittelsysteme verwendet, die für jedes Kristallisationsmodell einzigartig sind. Die rationelle Auswahl der Lösungsmittel und das systematische Screening helfen dem Unternehmen, Risiken besser einzuschätzen und mehr Vertrauen und Zuversicht während der Produktentwicklung zu haben.

Derartige technologische Lösungen bieten einen signifikanten Mehrwert für die Produktion traditioneller Arzneimittel und helfen den Unternehmen, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Denn eine effektivere Arbeitsweise ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaften.