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Gesundheitsindustrie braucht verlässliche Rahmenbedingungen

Es fehlen eindeutig geregelte Zugangsmöglichkeiten in den deutschen Markt

18.04.2013 -

„Die Herausforderungen in unserem Gesundheitssystem sind zu einem großen Teil geprägt durch die Alterspyramide. Um die Gesellschaft und auch die Politik unterstützen zu können, diese Herausforderungen zu meistern, muss die Gesundheitswirtschaft in klaren Rahmenbedingungen arbeiten können," fordert Matthias Borst, Vorsitzender des Business of Healthcare Committee (Ausschuss für Gesundheitswirtschaft) der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (American Chamber of Commerce in Germany, kurz: Amcham Germany).

Anlässlich der Vorstellung des Papiers „Herausforderungen der Gesundheitsversorgung - Positionen der Gesundheitswirtschaft" vor Politik und Medien in Berlin erläutert Borst weiter, dass diese Rahmenbedingungen zum einen die klare Planbarkeit aus ökonomischer Sicht meinen, aber auch eindeutig geregelte Zugangsmöglichkeiten für Innovationen in den deutschen Markt. Beides sei im Moment nicht gegeben.

Aus der Perspektive eines international tätigen, forschenden Arzneimittelherstellers mit umfangreichem Investment in Deutschland ergänzt Dr. Gerd Kräh, Director Government Affairs, Lilly Deutschland: „Um im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht die Gesundheitsindustrie am Standort Deutschland verlässliche, stabile und planbare Rahmenbedingungen. Es wird entscheidend darauf ankommen, dass wir in einen strukturierten Dialog aller Beteiligten in der Gesundheits-, aber auch Wirtschafts- und Forschungspolitik einsteigen, um mittel- und langfristig gemeinsam Lösungen zu finden. Nur so können wir den deutschen Markt für weitere Investitionen zukunftsfähig erhalten."

Die Gesundheitsbranche in Deutschland ist mit 4,3 Millionen Beschäftigten und Wachstumsprognosen von plus 3 bis 6% eine der wichtigsten Sektoren der deutschen Volkswirtschaft. Allein die pharmazeutische Industrie investierte im Jahr 2011 in Deutschland 3,9 Mrd. € in Forschung und Entwicklung, die ebenso innovationsstarke Medizintechnik-Branche rund 9% ihres Umsatzes. In der Diagnostika-Industrie bewegt sich der Anteil der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung seit Jahren zwischen 12 und 14%.