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K+S: Fokussierung auf das Kerngeschäft

Salzhersteller legt strategischen Fokus künftig auf Kali- und Magnesiumprodukte

11.11.2021 - K+S legt den strategischen Fokus künftig auf das Kerngeschäft mit Kali- und Magnesiumprodukten. Dabei prägen drei Schwerpunkte die neue Unternehmensstrategie.

K+S will das Bestandsgeschäft optimieren, das Kerngeschäft ausbauen und weiterentwickeln sowie neue Geschäftsfelder aufbauen. Unverändert gilt: Man hat Umwelt, Natur und Klimaschutz fest im Blick und versteht sich als Vorreiter für nachhaltigen Bergbau. Jede unternehmerische Entscheidung muss im Einklang mit der Klimastrategie und den Nachhaltigkeitszielen stehen.

„Unser strategischer Fokus ist auf das Kerngeschäft mit Kali und Magnesium und das Kundensegment Landwirtschaft gerichtet. Damit adressieren wir als globaler Anbieter von Pflanzennährstoffen die Megatrends Ernährung, Wasser und Energie“, sagt Vorstandsvorsitzender Burkhard Lohr.

Schwerpunkt Optimierung des Bestandsgeschäfts
Mit dem Verkauf der Operativen Einheit Americas, der deutlichen Entschuldung und der Neustrukturierung der Organisation hat K+S entscheidende Meilensteine auf dem Weg zur strategischen Neuausrichtung erreicht. Der größte Managementfokus ist in den kommenden Jahren darauf gerichtet, das Bestandsgeschäft weiter zu optimieren.

An den Standorten Bethune und Zielitz wird die Produktion auf das Standardprodukt Kaliumchlorid fokussiert. Alle Prozesse werden dort gemäß dem strategischen Prinzip der Kostenführerschaft verbessert. Ziel ist es, die Produktionskosten kontinuierlich zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. An den Standorten Werra und Neuhof konzentriert man sich auf die Herstellung von Spezialitäten. Die Weiterentwicklung des Produktportfolios, hin zu innovativen Spezialprodukten, steht hier im Vordergrund. Gleichzeitig soll der ökologische Fußabdruck im Herstellungsprozess deutlich reduziert werden.

In Europa liegt der Schwerpunkt für das Salzgeschäft künftig auf operativen Verbesserungen in Bezug auf das Produktportfolio, die Kosten und die Effizienz.

Ausbau und Weiterentwicklung des Kerngeschäfts
„Der wirtschaftliche Erfolg der Landwirte ist unser Maßstab. Deshalb erweitern wir unser Produktportfolio, stärken digitale Dienstleistungen und intensivieren unsere Präsenz direkt vor Ort“, sagt Holger Riemensperger, Chief Operating Officer. Bei der Weiterentwicklung des Produktportfolios denkt das Unternehmen an angrenzende Nährstoffe und sogenannte Biostimulanzien, aber auch an den stärkeren Ausbau der Flüssigdüngung. Beim Ausbau des Kerngeschäfts setzt K+S primär auf organisches Wachstum und auf die Kooperation mit starken Partnern.

Neue Geschäftsfelder
Für nachhaltige Entsorgungslösungen gibt es einen wachsenden Markt. Deshalb will man den Betrieb und die einzigartige Infrastruktur der hochmodernen Entsorgungsanlagen mit dem Vertriebsnetz des neuen Partners, einer Tochter der Remondis Gruppe, im Gemeinschaftsunternehmen REKS vereinen. Darüber hinaus prüft K+S alternative Nutzungsmöglichkeiten für die Infrastruktur. So bieten etwa die unterirdischen Kavernen mittel- bis langfristig das Potenzial zur Speicherung von CO2 oder Wasserstoff.

Ambitionierte Klimaziele
Seit 1990 hat K+S seine CO2-Emissionen absolut bereits um 80 % reduziert – eine große Kraftanstrengung für ein energieintensives Unternehmen. Und die Energiewende soll auch weiter aktiv vorangetrieben werden. Dazu hat das Unternehmen einen Klimaschutzfonds eingeführt. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen nochmals um 10 % bis 2030 gegenüber 2020 zu senken. Darüber hinaus unterstützt K+S die Ziele des Pariser Klimaabkommens.

„Wir sind davon überzeugt, dass wir bis 2050 klimaneutral werden können. Dazu bedarf es aber seitens der Politik dringend energiewirtschaftlicher und energiepolitischer Nachbesserungen. Denn Energie muss für alle bezahlbar bleiben“, betont Lohr.

Strategische Finanzziele formuliert
Mit der neuen Unternehmensstrategie sichert K+S den wirtschaftlichen Erfolg in der Zukunft. „Auf der Basis einer soliden Bilanz soll ab 2023 jedes Werk sowie die Gruppe insgesamt einen positiven Freien Cashflow erzielen – selbst bei einem niedrigen Kalipreis. Unsere strategischen Finanzziele sollen sicherstellen, dass wir den Ansprüchen und Rendite-Erwartungen unserer Kapitalgeber gerecht werden“, sagt finanzvorstand Thorsten Boeckers.

Über einen Zyklus von 5 Jahren will K+S die Kapitalkosten verdienen und eine EBITDA-Marge von mehr als 20 % erreichen. Die neue Dividendenpolitik sieht grundsätzlich eine Basisdividende von 15 Cent je Aktie vor. Diese kann bei guter wirtschaftlicher Entwicklung um einen diskretionären Betrag erhöht werden. Dabei werden zusätzlich mehrere Faktoren berücksichtigt, insbesondere die Bilanzstruktur, die erwartete Geschäftsentwicklung sowie die Entwicklung des bereinigten Freien Cashflows.

Deutlicher Ergebnisanstieg im dritten Quartal
K+S hat auch im dritten Quartal den Umsatz und das operative Ergebnis sehr deutlich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert. Ohne Berücksichtigung eines Einmaleffekts (56 Mio. EUR) im Vorjahr hat sich das EBITDA im dritten Quartal sogar mehr als vervierfacht. Höhere Durchschnittspreise und gestiegene Absatzmengen im Kundensegment Landwirtschaft sowie höhere Absätze im Industriegeschäft sorgten maßgeblich für die positive Entwicklung.

„Wir profitieren auch weiterhin von der anhaltend positiven Marktlage und unserer verbesserten operativen Performance an den Produktionsstandorten“, sagt Vorstandsvorsitzender Burkhard Lohr. „Neben der Anhebung unserer EBITDA-Prognose erwarten wir in diesem Jahr auch einen ausgeglichenen Freien Cashflow.“

Positive Umsatzentwicklung in beiden Kundensegmenten
Im Kundensegment Landwirtschaft stieg der Umsatz im dritten Quartal preis- und mengenbedingt deutlich um 42 % auf 529 Mio. EUR (Q3/2020: 373 Mio. EUR) an. Die Absatzmenge konnte um 6% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf knapp 1,8 Mio. t erhöht werden. Während der Durchschnittspreis in Europa gegenüber dem dritten Quartal 2020 spürbar anstieg, verzeichneten die Preise in Übersee sogar einen Zuwachs von mehr als 50%.

Das Kundensegment Industrie+ weist mit 217 Mio. EUR einen um 13% höheren Umsatz im dritten Quartal aus. Insbesondere das Auftausalzgeschäft verzeichnete einen starken Umsatzanstieg aufgrund eines überdurchschnittlich guten Frühbezugsgeschäftes. Die Umsätze mit Produkten für die Chemie- und Pharmaindustrie verzeichneten nach dem aufgrund von Covid-19 schwächeren Vergleichsquartal ebenfalls einen deutlichen Nachfrageanstieg. Mit 1,73 Mio. t lag der Absatz bei Industrie+ erneut deutlich über dem vergleichbaren Vorjahreswert (Q3/2020: 1,35 Mio. t).

Wertaufholung im Anlagevermögen
Die regelmäßig durchzuführende Prüfung der Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Kali- und Magnesiumprodukte ergab, dass das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern im dritten Quartal durch eine Wertaufholung mit rund 1,4 Mrd. EUR positiv beeinflusst wurde. Dies beruht auf einer langfristig deutlich optimistischeren Erwartung für das Kaligeschäft und der damit verbundenen Preisentwicklung. Damit wurde die nicht zahlungswirksame Wertminderung des dritten Quartals 2020 vollständig wieder aufgeholt.

Kartellrechtliche Prüfung der REKS-Transaktion dauert an
Nachdem die EU-Kommission das Verfahren zur kartellrechtlichen Freigabe an das Bundeskartellamt verwiesen hatte, dauert die Prüfung der REKS-Transaktion weiter an. K+S geht nach wie vor davon aus, dass eine Freigabe erteilt werden kann, diese jedoch möglicherweise nicht mehr wie bisher angenommen im Jahr 2021 erfolgen könnte. Vor diesem Hintergrund bezieht K+S in die Prognose zum Gesamtjahr 2021 nur das operative Geschäft ein.

Ausblick 2021: Erhöhung der Prognosen für EBITDA und Freier Cashflow
Der Preisanstieg bei Kaliumchlorid, das überdurchschnittliche Auftausalzgeschäft und die Maßnahmen zur Verschlankung der Verwaltung sollten zu einer deutlichen Verbesserung des EBITDA aus fortgeführter Geschäftstätigkeit führen. Basierend auf der operativen Geschäftsentwicklung — und ohne den Einmalertrag von rund 200 Mio. EUR aus der REKS-Transaktion — geht K+S mittlerweile von einer Ergebnisverbesserung auf rund 630 Mio. EUR aus (bisherige Prognose: 500 bis 600 Mio. EUR ohne REKS-Transaktion; 2020: 267 Mio. EUR).

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