Durch die Sprecherausschüsse werden die Interessen der leitenden Angestellten in der Industrie vertreten. Doch in Zeiten der Krise gestaltet sich die tägliche Sprecherausschussarbeit mitunter schwierig, gerade in der Chemie- und Pharmabranche. Was tun bei Performancekonflikten und Umstrukturierungen? Wie bleibt man hoch produktiv und kommuniziert dabei wirkungsvoll? Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in der Personalarbeit? Mit diesen Fragen haben sich rund 40 Teilnehmer der Sprecherausschusskonferenz des VAA in Mainz Ende September 2023 beschäftigt..

Auf die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Personalarbeit ging Verena Fink, Gründerin von Woodpecker Finch, in ihrer Keynote ein. Ergänzt wurde der Vortrag durch den VAA-Juristen Christof Böhmer mit einer Darstellung der aktuellen rechtlichen Situation hinsichtlich der Frage, inwiefern automatisierte Personalentscheidungen überhaupt zulässig sind.

VAA-Jurist Christian Lange stellte in seinem Vortrag die aktuelle Rechtsprechung zum Umgang mit Performance-Konflikten und die Handlungsmöglichkeiten der Sprecherausschüsse dar. Wie man wirkungsvoll kommuniziert und den eigenen Spielraum für mehr Gestaltung ausbaut, erläuterte Axel Kühn von der Agentur Fellows & Sparks. Gerade für Mitglieder von Sprecherausschüssen gilt es, bei wachsender Arbeitsbelastung hoch produktiv zu bleiben. Wie dies gelingt, erklärte Management-Coach und Topredner Zach Davis von Peoplebuilding den Teilnehmern. „Auf der Sprecherausschusskonferenz standen Themen auf der Tagesordnung, die für alle Sprecherausschussmitglieder in ihrer praktischen Arbeit relevant sind,“ so VAA-Hauptgeschäftsführer Stephan Gilow, der selbst zum Thema „Sozialpläne für Leitende“ referierte.

Rolf Peter Schulz von Celanese Services ist Vorsitzender der VAA-Kommission Sprecherausschüsse und benannte bei der Konferenz die aktuellen Herausforderungen: „Unsere Industrie kämpft um faire Wettbewerbsbedingungen, um international zu bestehen. Wir kämpfen für eine aktive Industriepolitik für Standort und Beschäftigung, die vor allem drei Punkte umsetzen muss: einen Industriestrompreis, ein Belastungsmoratorium für die Wirtschaft und mehr Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Eine Zukunft in Deutschland hat unsere Chemie intern in den Unternehmen und extern in der Öffentlichkeit aber nur, wenn ihre gesellschaftliche Akzeptanz tief verankert ist.“