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VCI Hessen: Vorstand für zwei Jahre bestätigt

05.07.2014 -

Der Landesverband Hessen im Verband der Chemischen Industrie (VCI Hessen) hat seinen Vorstand für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Reckmann (Merck, Darmstadt) erläuterte, dass es die Hauptaufgabe des Vorstands sei, zu einer nachhaltigen Entwicklung der Branche in der Region beizutragen.

Vorstand
Neben dem Vorsitzenden Dr. Bernd Reckmann wurde Klaus Hoffmann (Dow Corning, Wiesbaden) als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Als Vorstandsmitglieder wurden bestätigt: Dr. Matthias Braun (Sanofi-Aventis, Frankfurt), Dr. Andreas Karwatzki (Mundipharma, Limburg), Dr. Ulrich Ott (Clariant, Sulzbach) Dr. Helmut Prestel (BASF Lampertheim, Lampertheim), Dr. Jürgen Völker (Dow Deutschland, Schwalbach), Jürgen Vormann (Infraserv Höchst, Frankfurt), Dr. Holger Zinke (BRAIN, Zwingenberg), Professor Dr. Dr. Jürgen Engel (GIG, Frankfurt). Neu in den Vorstand gewählt wurden: Gregor Hetzke (Evonik Industries, Hanau) und Peter Bartholomäus (Infraserv Wiesbaden, Wiesbaden). Nicht wieder zur Wahl angetreten sind Dr. Karl-Gerhard Seifert (ehem. Allessa, Frankfurt) und Patrik Wohlhauser (Evonik Industries, Hanau/Essen), die mit Dank und Anerkennung für ihr großes Engagement verabschiedet wurden.

„Mit Dr. Karl-Gerhard Seifert hat sich heute eine prägende Unternehmer-persönlichkeit aus dem Vorstand des VCI Hessen verabschiedet", so Reckmann. Seifert habe wie kein anderer die Umstrukturierung der Branche in den 90er Jahren miterlebt und mitgestaltet.

Der VCI Hessen engagiert sich stark, beispielsweise mit seinem bildungspolitischen Engagement, von dem seit 2005 rund 9.000 Kinder, teilweise mit ihren Eltern, und über 500 Lehrer aus 250 Schulen hessenweit profitieren. Die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen, deren Projektbüro der VCI Hessen steuere, sei ein Musterbeispiel einer Nachhaltigkeitsinitiative. Die Tatsache, dass jetzt auf Bundesebene ein Pharmadialog installiert werde, sei ein ermutigendes Signal.

Energie
Kritisch sieht der Vorstand weiterhin die Umsetzung der Energiewende in Deutschland. Das Tauziehen zwischen Land, Bund und EU um die jüngste EEG-Novelle sei schwer erträglich, erläuterte Reckmann. Die Belastungen der Branche aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), dem Emissionshandel und der Stromsteuer lägen trotz Entlastungsregelungen bei über 1,3 Mrd. €. Es träfe nicht zu, dass die steigenden Strompreise ausschließlich zulasten privater Verbraucher gehen, während die Industrie geschont werde. Von den 2.800 hessischen Industrieunternehmen zahlten bisher 95 % die volle EEG-Umlage. In konkreten Zahlen bedeute das: gerade mal insgesamt 135 Unternehmen seien in Hessen bisher von der EEG-Umlage befreit gewesen. Von diesen 135 seien es wiederum gerade einmal 37 Unternehmen, die im weitesten Sinne der Chemie-Branche zuzuordnen seien.

Mit einem Jahresumsatz von 28 Mrd. € und knapp 60.000 Beschäftigten gehöre die chemische Industrie zu den größten Leistungsträgern des Industrielandes Hessen. Man wünsche sich daher eine sachliche Betrachtung der Auswirkungen der in letzter Minute in die EEG-Novelle aufgenommenen Verschärfung der Härtefallregelung und der Befristung des Bestandsschutzes beim Eigenstrom. Die Bundesregierung habe zwar im Rahmen der EEG-Reform durch ihr Eintreten in Brüssel einen sprunghaften Kostenanstieg für die Branche verhindert und damit vorerst ihre Zukunft abgesichert. Allerdings brächte die vom Bundestag am 27. Juni beschlossene Novelle keinen wesentlichen Fortschritt, um mittelfristig die Kosten bei der EEG-Förderung zu senken. Bisher weitgehend entlastete Unternehmen zahlten teilweise jetzt mehr, weil sich der Mindestsatz für die EEG-Umlage verdoppelt habe.

Infrastruktur
Gerd Deimel, Sprecher der VCI-Initiative Verkehrsinfrastruktur, informierte in seinem Gastbeitrag über die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland für die Unternehmen der chemischen Industrie. Die Branche sei eine der transportintensivsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Im Jahr 2012 habe sie rund 226 Mio. t chemischer Erzeugnisse befördert (6 % des gesamten Güterverkehrsaufkommens).

Diese neu begründete Initiative solle die politische Diskussion intensivieren. „Hierfür bieten wir gerne unsere Mitarbeit an, indem wir Schwachstellen benennen und konkrete Ideen zur Verbesserung der Infrastruktur aufzeigen", so Deimel. Auch für Hessen gäbe es einen Vorschlag zum Verkehrsknoten Rhein-Main. Hier könne man für die Chemielogistik einen Knotenpunkt von der Straße auf das Binnenschiff einrichten und dadurch das Transportaufkommen im Ballungsraum Rhein-Main entzerren. Schon heute trügen die Chemieunternehmen „in hohem Maße Verantwortung für die Reduktion von erhöhtem Verkehrsaufkommen, indem sie ihre Transporte so effizient und umweltschonend wie möglich organisieren", so Deimel weiter. Denn die Branche habe „ein großes Interesse an einer nachhaltigen Logistik und will die negativen Auswirkungen ihres Verkehrs reduzieren" schloss Deimel seinen Vortrag ab.

Responsible Care
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden die Gewinner des hessischen Responsible-Care-Wettbewerbs zum Nachbarschaftsdialog geehrt. Gesucht und gefunden wurden Ideen, die über die übliche Standortkommunikation hinausgehen. In diesem Jahr kürte die Jury vier von 13 Einreichungen. Platz 3 belegte hierbei das Projekt Kinder- und Jugendwochen, Forschung braucht Nachwuchs von B. Braun Melsungen, Melsungen. Auf Platz 2 schafften es in diesem Jahr sogar punktgleich zwei Unternehmen. Die Firma Kemper System, Vellmar, mit ihrem Neujahrsempfang - gelebte gute Nachbarschaft, damit die Chemie stimmt! und Infraserv Höchst, Frankfurt, mit der Anwohnerwebsite ihr-nachbar.de. Den ersten Platz erhielt Celanese, Frankfurt, mit dem Projekt Celanese connects - Wir schaffen Verbindungen. Wir wollen ein guter Nachbar sein. Celanese organisiert soziale Projekte, in denen sich die Mitarbeiter engagieren können, unterstützt aber auch das individuelle soziale Engagement der Mitarbeiter. Jeder Mitarbeiter kann einen Arbeitstag pro Jahr hierfür einsetzen. Im Jahr 2011 waren es 700 Mitarbeiter, die sich an dem Projekt beteiligten.