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VCI sieht zunehmende Risiken für Chemiekonjunktur und senkt Prognose

13.03.2020 -

Die Geschäfte der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland haben sich im vierten Quartal 2019 vorübergehend leicht verbessert. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat. Damit setzte sich der Abschwung der Vorquartale in Deutschlands drittgrößter Industriebranche zunächst nicht fort. Produktion und Umsatz stiegen im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten leicht. Eine Trendwende im Chemiegeschäft ist aber ausgeblieben.

Das leichte Wachstum reichte bei Weitem nicht aus, um die Rückgänge der Vorquartale auszugleichen. Die deutsche Industrie ist noch immer in einer Rezession und die Nachfrage nach Chemikalien verhalten. Der Inlandsumsatz der Branche lag im vierten Quartal deutlich unter Vorjahr. Hinzu kommt das Coronavirus, mit dem die konjunkturellen Risiken für die Wirtschaft zwischenzeitlich gewachsen sind. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup sagt zur konjunkturellen Lage: „Der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie steht erneut ein schwieriges Geschäftsjahr bevor. Die Auswirkungen der Corona-Epidemie werden die exportorientierte deutsche Industrie und damit auch die Chemie zu spüren bekommen. Von der Politik sind jetzt Unterstützungsmaßnahmen für die gesamte Wirtschaft gefragt.“

Prognose
Der VCI hat seine Prognose für 2020 gesenkt. Der Verband rechnet nun mit einem Rückgang der Chemieproduktion von 1,5%. Für die Mengenentwicklung der chemisch-pharmazeutischen Industrie insgesamt ist bestenfalls eine Stagnation zu erwarten. Der Branchenumsatz bleibt voraussichtlich mit 196 Mrd. EUR unverändert.

Produktion
Im vierten Quartal 2019 ist die Chemieproduktion im Vergleich zum Vorquartal um 1,6% gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr sank die Produktion um 2%. Die Kapazitätsauslastung der Chemiebranche stieg leicht auf 82,7% und lag damit im unteren Normalbereich.

Erzeugerpreise
Die Preise für chemisch-pharmazeutische Produkte sind im vierten Quartal 2019 um 0,5% gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Preisrückgang 0,3%.

Umsatz
Der Branchenumsatz stieg im vierten Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal um 0,8% auf 45,4 Milliarden Euro. Im Inland legten die Erlöse trotz der schwachen Industriekonjunktur um 0,7% zu. Etwas positiver entwickelte sich das Auslandsgeschäft (+ 0,9%). Das Vorjahresniveau verfehlte der Branchenumsatz mit einem Minus von 2,7% dennoch deutlich.

Beschäftigung
Der Personalstand in der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist im vierten Quartal 2019 stabil geblieben. Von Oktober bis Dezember beschäftigten die Unternehmen der Branche 464.800 Mitarbeiter. Das ist ein Plus von 0,5% im Vergleich zum Vorjahr.

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