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Bayer: Firmentarifvertrag für Servicegesellschaften

06.12.2012 -

Bayer: Firmentarifvertrag für Servicegesellschaften

Der Leverkusener Bayer-Konzern will mit den Chemie-Tarifvertragsparteien neue Wege in der Tarifstruktur beschreiten. Das Unternehmen strebt im 1. Quartal 2007 einen Tarifvertrag an, um über eine flexible Plattform für neue Entgeltstrukturen im Bereich der Servicegesellschaften verfügen zu können. Dazu unterzeichneten der Vorstand von Bayer, der Bayer-Gesamtbetriebsrat und die IG BCE Nordrhein bereits im Dezember 2006 eine gemeinsame Erklärung. Mit diesem umfassenden Vorstoß betritt Bayer Neuland in der Tariflandschaft der chemischen Industrie in Deutschland.

„Der Dienstleistungssektor hat sich enorm verändert, darauf müssen wir uns einstellen“, betont Dr. Richard Pott, Arbeitsdirektor und Personalvorstand bei Bayer. Externe Anbieter, die Dienstleistungen als Kerngeschäft betreiben, verfügten über kostengünstige Strukturen und seien für die Bayer-Servicegesellschaften eine deutliche Konkurrenz. Deshalb sei man mit den Arbeitnehmervertretern und der IG BCE übereingekommen, schnellstmöglich die bestehenden Tarif-Strukturen zu verändern, um einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu leisten.

Viele Serviceleistungen sind heutzutage innerhalb von Chemieunternehmen bei der derzeitigen Tarifstruktur nicht mehr wettbewerbsfähig. Deshalb sei eine flexiblere Aufstellung und die damit verbundene nachhaltige Absicherung der Bayer-Servicegesellschaften unter dem Konzerndach ein gemeinsames Anliegen von Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretung, erläutert Pott. In den Bayer-Servicegesellschaften sind rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Geschäftsführung der Bayer Industry Services (BIS) begrüßt ebenfalls den Ansatz eines neuen Tarifvertrags für Serviceleistungen, der auch für BIS Anwendung finden soll. Es wird erwartet, dass damit ein ausreichender Beitrag zur notwendigen Restrukturierung der Gesellschaft erreicht werden kann. Deshalb werden die Entscheidungen über vorgesehene Veräußerungen bis zum Abschluss der Verhandlungen mit der IG BCE im 1. Quartal 2007 ausgesetzt.