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Bayer erleidet neuen Rückschlag mit Augenmittel Eylea

15.12.2014 -

Das Augenmedikament Eylea von Bayer ist erneut bei einer wichtigen Nutzenbewertung durchgefallen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kam bei einer Prüfung der Arznei zur Behandlung des diabetischen Makulaödems zu dem Schluss, dass ein Zusatznutzen für Patienten nicht belegt sei. Für einige Patienten gebe es weder positive noch negative Effekte bei einem Vergleich mit dem Novartis-Präparat Lucentis, teilte das IQWiG am Montag mit. Für einen anderen Teil der Patienten habe Bayer keine Daten bereitgestellt. Bayer erwartet nach Aussagen eines Sprechers allerdings durch die Bewertung keine Umsatzeinbußen.

Die Nutzenbewertungen des IQWiG haben erheblichen Einfluss auf die Erstattungspreise der gesetzlichen Krankenkassen. Denn auf Grundlage der IQWiG-Prüfung fällt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) aus Ärzten, Kassen und Krankenhäusern sein Urteil über die Vorteile für die Patienten. Fällt ein Präparat dabei durch, darf der Erstattungspreis nur im Rahmen vergleichbarer älterer Arzneien liegen. Diese sind oft erheblich günstiger. Im Fall von Eylea ist allerdings das Vergleichspräparat Lucentis nach Apotheken-Verkaufspreisen teurer. Seit 2011 müssen alle neu zugelassenen Medikamente diese Nutzenprüfung durchlaufen.

Das IQWiG hatte das Bayer-Medikament 2013 und 2014 bereits zwei Mal als Mittel zur Behandlung von Augenleiden bewertet - es kam jeweils zu dem Schluss, dass ein Zusatznutzen nicht belegt sei. Bayer erklärte, der Konzern sei überzeugt vom patientenrelevanten Nutzen einer Behandlung mit Eylea. Im eingereichten Nutzendossier habe das Unternehmen Hinweise auf einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen vorgelegt. Wirksamkeit und Sicherheit hätten zudem bereits die Zulassungsstudien nachgewiesen. Der Konzern kündigte an, er werde die Möglichkeit zur Stellungnahme beim G-BA wahrnehmen und dem Gremium seine Argumente für einen Zusatznutzen darlegen. Der endgültige Beschluss des G-BA wird im März erwartet. Eylea zählt zu den derzeit fünf wichtigsten Arzneien des Konzerns. Bayer hatte die Spitzen-Umsatzerwartung für das ins Auge zu spritzende Mittel im Februar um 500 Mio. EUR auf mindestens 1,5 Mrd. EUR im Jahr erhöht. Im Jahr 2013 brachte Eylea weltweit 333 Mio. EUR Umsatz ein.