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Evotec, Sartorius und Curexsys kooperieren

09.12.2020 - Evotec und Sartorius gaben heute bekannt, dass beide Unternehmen eine Partnerschaft mit der vor Kurzem gegründeten Curexsys eingegangen sind, einem Technologieführer mit Sitz in Göttingen, der sich auf das neue Gebiet therapeutischer Exosomen spezialisiert hat.

Curexsys verfügt über eine proprietäre Technologie für Exosomen, die auf einem rückstandsfreien Immunaffinitätsprozess basiert. Dieses Verfahren unterscheidet sich von bisherigen antikörperbasierten Prozessen und ermöglicht es dem Unternehmen, eine entscheidende Hürde in der Aufbereitung von Exosomen zu überwinden: Rückstände von Antikörpern im fertigen Präparat. Gegründet wurde Curexsys vom erfahrenen Biotech-Unternehmer Herbert Stadler und Jens Gruber, ehemals Gruppenleiter für Medizinische RNA-Biologie, der Curexsys als Chief Scientific Officer leiten wird.

Im Rahmen der Vereinbarung werden Evotec und Curexsys bei der Produktion von humanen mesenchymalen Stammzellen („MSC“) zusammenarbeiten, aus denen Exosomen gewonnen werden. Das sind kleine Vesikel, die über einen natürlichen Prozess von Zellen abgesondert werden und Proteine, Nukleinsäuren und Metaboliten enthalten, mit denen Zellen untereinander Informationen austauschen. Exosomen haben immunregulatorische und entzündungshemmende Funktionen und sind daher ein vielversprechender neuartiger Ansatz für innovative regenerative Therapien, als Wirkstoffe für altersbedingte Erkrankungen sowie für diagnostische Zwecke. Curexsys beabsichtigt zielgerichtete Ansätze für ein breites Indikationsspektrum zu entwickeln und wird zunächst auf das Sicca-Syndrom (besser bekannt als „trockenes Auge“) fokussiert sein, eine Entzündungskrankheit, von der etwa 14% bis 17% der erwachsenen Bevölkerung betroffen sind und für die es aktuell keine wirksame Therapie gibt.

Die Zusammenarbeit verbindet Evotecs führende induzierte pluripotente Stammzellplattform („iPSC-Plattform”) mit Curexsys’ proprietärer Technologie zur selektiven Isolation von Exosomen. Sartorius wird Curexsys beim Aufbau einer skalierbaren Produktionsplattform unterstützen, die GMP-Anforderungen entspricht.

Zudem haben Evotec und Sartorius ein Konsortium gebildet, um gemeinsam in Curexsys’ Seed-Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 8,2 Mio. EUR zu investieren. Evotec erwirbt eine Beteiligung von etwa 37% an Curexsys, Sartorius etwa 21%.

Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Therapeutische Exosomen bieten ein erhebliches Potenzial für regenerative Medizin und auch darüber hinaus. Es ist vermehrt bewiesen worden, dass von Stammzellen abgeleitete Exosomen die Gewebereparatur untersützen, und dass speziell konstruierte Vesikel auch zum Transport von Wirkstoffen zu erkranktem Gewebe eingesetzt werden können. Diese Ansätze wurden bislang insbesondere von einem Mangel an standardisierten Methoden für die Isolation und Untersuchung von Vesikeln begrenzt. Die Kombination von Evotecs industriellen iPSC- und PanOmics-Plattformen mit Curexsys’ proprietärer Technologie für die Isolation von Exosomen sowie Sartorius’ Möglichkeiten, diese in einen GMP-gerechten Prozess zu übertragen, ist eine einzigartige Gelegenheit, das führende Exosom-Unternehmen der Branche aufzubauen.“

René Faber, Leiter von Sartorius’ Sparte Bioprocess Solutions, sagte: „Mit unserem integrierten Portfolio von Produktionslösungen ist Sartorius der perfekte Partner für Entwickler solch neuer Verfahren, insbesondere wenn es darum geht, GMP-konforme, flexible Produktionsprozesse zu implementieren. Wir freuen uns sehr darauf, unsere bewährte und skalierbare Technologieplattform in den Curexsys-Prozess einzubringen und ihnen dabei zu helfen, ihre nächsten Meilensteine schneller zu erreichen.“

Jens Gruber, Chief Scientific Officer von Curexsys, fügte hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass wir ein solches Konsortium mit Branchenführern in ihrem Bereich gründen konnten. Diese einzigartige Konstellation ermöglicht Curexsys einen perfekten Start, um unsere Technologien zur hochspezifischen Isolation von Exosomen weiterzuentwickeln und therapeutische Anwendungen schnell voranzutreiben.“

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