Standorte & Services

Die digitale Transformation verändert die Chemieindustrie

Ob mit Datenbrille oder einer „Mobile Maintenance“-App – erste Projekte zeigen die Umsetzung des digitalen Wandels

16.05.2018 -

Passgenaue Konzepte, um die aktuellen und zukünftigen Anforderungen seiner Kunden zu erfüllen, darauf setzt der Industriedienstleister Infraserv Höchst. „Mit der Digitalisierung können wir Medienbrüche vermeiden, Aufwand für die Informationsbeschaffung reduzieren und uns Freiräume für sinnvollere Tätigkeiten schaffen“, erklärt Dr. Alexander Dietze, bei Infraserv Höchst mit dem Thema Effizienzmanagement betraut. Gleichzeitig werde durch die Vernetzung von Daten und Informationen nicht nur die Geschwindigkeit optimiert, sondern sowohl die eigene Wertschöpfungskette als auch die ihrer Kunden erhöht, fügt er hinzu. Sein Kollege Klaus Peter Schilz nimmt die Digitalisierung als konsequente Weiterführung einer bereits erfolgten Automatisierung wahr. „Über Simulationstechniken können wir Änderungen in unseren Anlagen testen, ohne den Produktionsprozess zu beeinflussen“ erläutert Schilz eine Anwendungsmöglichkeit.

Mobile-Maintenance-Apps erhöhen Produktivität

Seit Jahren arbeitet Infraserv Höchst bereits mit einem SAP-Modul, über das die Wartung und Inspektion geplant und abgewickelt werden. „Das wollten wir nun mobil machen – eine Mobile Maintenance“, erläutert Ralph Urban, Leiter Kompetenzteam Instandhaltung & Immobilien im Service-Center IT bei Infraserv Höchst, den nächsten logischen Schritt. Die Mobile-Maintenance-Apps wurden von der Infraserv-IT in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Fachbereich in Design-Thinking-Workshops entwickelt. Mithilfe dieser Innovationsmethode erhalten die IT-Experten ein detailliertes Verständnis vom Endanwender und seinen Bedürfnissen. Zusammen mit dem Kunden werden dann Prototypen entwickelt.

Drei Apps sind mittlerweile fertig gestellt, sechs weitere sollen noch dieses Jahr dazu kommen. Bisher sind smarte Anwendungen zur mobilen Meldungserfassung und zur mobilen Abwicklung der Wartung und Inspektion im Einsatz – 853 km Rohrleitungen und 270 E-Stationen können auf diese Weise im Industriepark Höchst effizienter überprüft und gewartet werden. Die intuitive Bedienbarkeit mit Spracheingabe, Foto- und Video-Funktion, GPS-Informationen sowie QR-Code-Erkennung unterstützen zudem den weiteren Arbeitsprozess. Grundsätzlich ermöglichen es die Apps, die auf Tablets und Smartphones laufen, Arbeitsaufträge tagesaktuell zu vermitteln und direkt umzusetzen. „Kein Papierprozess mehr, eine schnelle Bearbeitung, eine höhere Dokumentationsdichte und natürlich auch eine Professionalität in der Außenwirkung“, beschreibt Urban einige der Nutzervorteile. Selbst die erste App habe einen Return on Investment von nur knapp drei Jahren gehabt.

Datenbrillen verkürzen Arbeitsausfälle

Einen weiteren Baustein für digitalisiertes Arbeiten stellt eine Datenbrille dar, mit der die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht und letztendlich auch Anlagenausfälle verkürzt werden können. Die Augmented-Reality-Brillen wurden in verschiedenen Bereichen des Industrieparks intensiv getestet. Zu den möglichen Einsatzszenarien gehören Techniker und Produktionsmitarbeiter im Bereitschaftsdienst, die bei einem Einsatz über die Brillen zeitnah fachspezifische Mitarbeiter einbinden können. Auch Begehungen von externen Standorten sind durch den Einsatz der Datenbrille möglich. Dem Mitarbeiter vor Ort können direkt Checklisten in das Sichtfeld eingeblendet werden. Das vereinfacht die Arbeitsprozesse und spart zusätzliche Papiere. „Bei diesem Projekt stand nicht der Return on Invest im Fokus, sondern das Testen der Einsatzmöglichkeiten“, stellt Urban fest. Die bisher gewonnenen Erfahrungen werden in einer Masterarbeit zusammen mit der Provadis Hochschule ausgewertet, sodass die Datenbrille zukünftig dort Verwendung findet, wo sie den größten Nutzen und Gewinn im Arbeitsalltag bietet. Sicher ist bereits, dass die mobile Applikation „Wartung & Inspektion“ zukünftig bei der Nutzung der sprachgesteuerten Datenbrille zum Einsatz kommen wird.

Welche Digitalisierungsprojekte in der Chemie und Pharma angestoßen werden und wie die Chancen der Digitalisierung genutzt werden können erfahren Sie auf der

„perspectives 2018“ – Wo bleibt der Mensch?
13. Juni 2018 in Frankfurt, ACHEMA, Messe Frankfurt, Portalhaus, 12.30 - 18.00 Uhr


Das vollständige Programm erhalten Sie hier als PDF-Download.
Die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf www.infraserv.com/perspectives.

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