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VCI sieht bei EU-Parlament wenig Verständnis für die Bedeutung von Energie

Industrieausschuss des EP stimmt für schärfere Vorgaben zur Energieeffizienz

29.11.2017 -

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) sieht in der Entscheidung des Industrieausschusses des Europäischen Parlaments eine falsche politische Weichenstellung. Die geplante neue Obergrenze für den absoluten Energieverbrauch im Jahr 2030 verkenne, welche zentrale Rolle der Produktionsfaktor Energie für die Industrie spiele, so der VCI. Die chemische Industrie in Deutschland hat ihre Energieeffizienz seit 1990 verdoppelt.

Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann sagte: „Aus der heutigen Entscheidung spricht wenig Verständnis, dass wir als Industrie Energie nicht einfach verbrauchen, sondern einsetzen, um wertvolle Produkte herzustellen. Indem die EU den absoluten Energieverbrauch kappt, begrenzt sie die Produktion in Branchen wie der Chemie. Sie schränkt damit Chancen auf Wachstum ein.“ Viele energieintensive Produkte sind laut Tillmann unerlässlich, damit andere Branchen und Verbraucher Energie einsparen könnten. Durch die Verschärfung des absoluten Energieeinsparziels nehme die EU die Gefahr in Kauf, dass diese Produkte in Zukunft nicht mehr in vollem Umfang in Europa hergestellt werden könnten.

Der VCI kritisierte außerdem, dass Länder, die Vorreiter bei der Energieeffizienz sind, die vorhandenen Erfolge nicht bei den Einsparzielen geltend machen können. Tillmann: „In Deutschland haben die Unternehmen bereits umfangreiche Maßnahmen für die Energieeffizienz auf den Weg gebracht. Ihre Vorleistungen würden ignoriert und durch das neue Effizienzziel quasi zusätzlich bestraft.“ Eine Doppelbelastung drohe zudem allen Unternehmen, die unter den EU-Emissionshandel fallen. Der Kostendruck führe zu Reduzierungsmaßnahmen, so Tillmann, die bei der Energieeffizienz nicht angerechnet würden.