Logistik & Supply Chain

Gemeinsam logistische Herausforderungen meistern

Raben betreibt Hochregallager und Distributionslogistik für Fuchs Schmierstoffe

13.07.2021 - Schmierstoffe für Automotive, Maschinenbau, Luftfahrt und diverse andere Branchen: Das ist das Geschäftsmodell von Fuchs Schmierstoffe aus Mannheim.

Die 100-prozentige Tochterfirma der Fuchs Petrolub produziert mit vier Werken bundesweit. Der Durchsatz im Mannheimer Hochregallager liegt derzeit bei rund 255.000 t jährlich. Ausgeliefert wird weltweit – eine logistische Herausforderung, gerade in Zeiten der Pandemie.

Um diese Aufgabe zu meistern erhalten die Fuchs-Mitarbeiter Unterstützung von der Raben Group, deren deutsche Ländergesellschaft ebenfalls in Mannheim ansässig ist. Der europaweit tätige Logistikdienstleister übernimmt hierbei den Betrieb der drei größten Lager. Zudem ist Raben im Bereich der verpackten chemischen Ware – also Schmierstoffe in Fässern und anderen Gebinden – der Hauptdienstleister für die Distributionslogistik und bewegt somit bis zu 65 % der Fertigprodukte des Schmierstoffherstellers; der Rest verteilt sich auf Selbstabholer und Automotive-Gebietsspediteure. Die jahrzehntelang gewachsene Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen bildet das Fundament der Fuchs-Logistik. Und diese Basis ist wertvoller denn je – angesichts der pandemiebedingten Verwerfungen in den weltweiten Supply Chains.

Seit Jahren steigen die jährlichen Produktionsmengen in Mannheim – und die Nachfrage hat seit der Wiedereröffnung der Wirtschaft im ersten Halbjahr 2021 deutlich zugelegt. In dieser Situation zahlt sich eine routinierte Zusammenarbeit aus: „Unser zentrales Umschlagslager war ursprünglich auf 450 t Tagesausstoß ausgelegt. Jetzt liefern wir in der Spitze bei 700 t täglich“, verdeutlicht Lutz Schulz, Leiter Beschaffungs- und Distributionslogistik bei Fuchs, die Herausforderung. „Die Expansion des Lagers ist zwar bereits in Planung. Doch bis zur Erweiterung der Kapazitäten geht es darum, die täglichen logistischen Abläufe so zu optimieren, dass wir maximale Liefersicherheit gewährleisten können.“

Hier kommt Raben ins Spiel – als Betreiber des Fuchs-Zentrallagers, eines Gefahrstofflagers und eines weiteren externen Lagers für „Slow Mover“. „Wir entwickeln zusammen mit Fuchs immer wieder Lösungen für aktuelle logistische Herausforderungen“, sagt Georg Pross, Leiter Vertrieb Deutschland bei Raben Trans European Germany. Strategische Ansätze zur Weiterentwicklung der Logistikprozesse werden hierbei in den regelmäßigen Audits besprochen.

Digitalisierung hilft bei Umschlag und Transportvorbereitung

Ein Beispiel für ein geplantes Projekt ist die Digitalisierung und Vereinfachung von Prozessen beim Druck von Etiketten. „Hierfür haben wir ein separates Büro im Lager, in dem die Etiketten gefertigt werden. Diese Ausdrucke müssen von Raben-Mitarbeitern quer durch das Lager in die Kommissionierzone gebracht und dort aufgeklebt werden – das kostet Zeit und Platz zur Zwischenlagerung“, erklärt Schulz. Zukünftig werden die Etiketten deshalb über eine spezielle IT-Lösung platzsparend und zeiteffizient direkt am Arbeitsplatz des Packers ausgedruckt.

Ein weiteres Beispiel ist das Transportmanagementsystem (TMS) “Blu Jay“, das Raben als IT-Lösung einsetzt. Mithilfe dieser Software und Handscannern wird die zu verladende Ware in einem doppelstufigen Prozess jeweils nach dem Picken und vor dem Verladen gescannt. „So wissen wir immer, wo sich unsere Frachteinheiten für den jeweiligen Kunden befinden. Versehentliches Vertauschen und andere Kommissionier-Fehler werden dadurch minimiert“, erläutert Schulz.

Visualisierung der Transporte

Mit der ETA-Software von Raben lassen sich die Lieferungen zudem verlässlicher planen. „ETA steht für estimated time of arrival und meint die voraussichtliche Ankunftszeit des Lkw beim jeweiligen Fuchs-Kunden“, erklärt Pross. „Die Visualisierung der Transporte und die Kenntnis der Lieferzeiten ist von größter Bedeutung – gerade jetzt in Zeiten der Pandemie mit ihren Verkehrsbeschränkungen wie Grenzkontrollen und Corona-Tests für das Personal.“ Dabei ist die Ware innerhalb Deutschlands in spätestens 48 Stunden nach in Empfangnahme bei den Kunden abzuliefern. Bei 84.000 Lkw-Ladungen pro Jahr und immer stärker beanspruchter Verkehrsinfrastruktur ist auch das eine Herausforderung. Bei etwaigen Verspätungen werden die Vertriebssachbearbeiter über das ETA-Tool proaktiv informiert – im System oder auch per Mail oder SMS auf das Handy.

Bei Verspätungen oder anderen Reklamationen nutzen die beiden Unternehmen ihren regelmäßigen Qualitätszirkel, um zu einer dauerhaften Verbesserung der Situation zu gelangen. Hierzu tragen auch die Audits bei, die Fuchs mehrmals im Jahr an ausgewählten Niederlassungen des Dienstleisters durchführt. „Bei diesen Terminen haben wir immer wieder sinnvolle Lösungen gefunden, die zu mehr Prozess- und Arbeitssicherheit beitragen“, sagt Logistikleiter Schulz. „Beispielsweise haben wir gemeinsam Konzepte zur Ladungssicherung von Seecontainern entwickelt. Die innovativen Lösungen zur besseren Transportverpackung unserer Artikel haben wir im Anschluss auch bildlich dokumentiert.“

Nachhaltigkeit im Fokus: der Carbon Footprint

Auch das Thema Nachhaltigkeit nimmt bei beiden Unternehmen eine immer wichtigere Rolle ein. Fuchs hat ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 implementiert. Eine der Maßnahmen zielt auf klimaneutrale Transporte ab – nach dem Motto „CO2-frei von Werkstor zu Werkstor“. „Im Rahmen dieser Maßnahme ist es auch außerhalb des Werksverkehrs unser Ziel, unsere Ware bis 2025 bei der Kundschaft CO2-frei anzuliefern“, so Schulz. Dies geht momentan zwar noch nicht ganz ohne CO2-Kompensations-Zertifikate, doch will man Dienstleister stärker in die Pflicht nehmen und fragt den Carbon-Footprint der Zulieferer ab.

Hierzu passend hat die Raben Group anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens Anfang 2021 ihr Umweltprogramm „Eco2way“ vorgestellt. Es umfasst die schrittweise Einführung von umweltschonenderer Transporttechnik, ebenso die Optimierung von Supply Chains sowie Energiespar- und Umweltmaßnahmen an den Standorten. „Wir wollen unseren CO2-Fußabdruck schrittweise reduzieren. So unterstützen wir Kunden wie Fuchs auf ihrem Weg und leisten auch unseren eigenen Beitrag zur Verkehrswende“, betont Dirk Fellhauer, Marketing Manager bei der Raben Trans European Germany. Einige Lkw mit Flüssiggas (LNG) fahren lt. Raben bereits im eigenen Netz. „Jetzt schauen wir uns auch Elektro- und Wasserstoffantriebe an.“

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