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Sinkende Preise setzen Evonik im zweiten Quartal zu

01.08.2014 -

Der Preisverfall bei wichtigen Produkten nagt am Gewinn von Evonik. Evonik-Chef Klaus Engel äußerte sich vorsichtiger als noch zuletzt und grenzte das Ergebnisziel für das Gesamtjahr ein.

Im zweiten Quartal schrumpfte der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) um 7 % auf 473 Mio. €. Analysten hatten 472 Mio. € erwartet. In den Geschäften mit Aminosäuren für Tierfutter sowie mit Chemikalien für die Gummi- und Kunststoffindustrie drückten die anhaltend niedrigen Preise auf den Gewinn. Evonik gehört zu den führenden Herstellern von Butadien und verwandten Chemikalien, die zur Produktion von künstlichem Kautschuk und vieler Plastik-Sorten eingesetzt werden. Der Konzernüberschuss brach um 28 % auf 139 Mio. € ein. Den Umsatz baute Evonik hingegen um 1 % auf 3,25 Mrd. € aus.

Zwar sieht der Evonik-Chef inzwischen Anzeichen dafür, dass die Preise bei manchen Produkten nicht noch tiefer in den Keller purzeln werden. So hätten sich bei manchen Aminosäuren die Preise stabilisiert. Für die Sparte Speciality Materials, zu der das Geschäft mit der Chemikalie Butadien gehört, gelte das aber nicht. Sollte keine Wende eintreten, werde im Gesamtjahr der bereinigte operative Konzerngewinn (Ebitda) nun eher "im unteren als im oberen Bereich der Spanne von 1,8 bis 2,1 Mrd. €" liegen. Beim Umsatz erwartet Engel wie bisher einen leichten Zuwachs. Im vergangenen Jahr hatte Evonik 12,7 Mrd. € umgesetzt und einen bereinigten operativen Gewinn von 2,0 Mrd. € erzielt.

Mittelgroße Zukäufe im Volumen bis zu 1 Mrd. € sind laut Finanzchefin Ute Wolf vorstellbar. Oberste Priorität für Evonik habe aber, das Unternehmen und die eigenen Geschäfte weiter zu entwickeln. Für die Sparte Specialty Materials will Evonik Konzernchef Engel zufolge auch Allianzen mit anderen Unternehmen ausloten. Er bekräftigte zudem, dass das mehrjährige Investitionsprogramm des Konzerns von mehr als 6 Mrd. € am Ende um 10 bis 15 % geringer ausfallen kann.