Chemie & Life Sciences

Connect Chemicals restrukturiert Tochterunternehmen in den USA

Interview mit den geschäftsführenden Gesellschaftern Dirk Otmar und Basar Karaca

17.06.2014 -

Die internationale Firmengruppe Connect Chemicals entwickelt, produziert und vertreibt Spezialchemikalien und besitzt derzeit fünf eigene Produktionsstätten, davon vier in China und eine in Deutschland. In 2013 erzielte die Connect Chemicals Gruppe einen Umsatz von 120 Mio. USD, überwiegend in den europäischen Absatzmärkten. Seit über zwölf Jahren ist die Gruppe aber auch auf dem amerikanischen Markt tätig. Um diesen stetig wachsenden Markt in Zukunft optimal bedienen zu können, wurde im Jahr 2013 eine vollständige Restrukturierung der amerikanischen Tochtergesellschaft Connect Chemicals USA vorgenommen. Dr. Birgit Megges befragte Dirk Otmar und Basar Karaca, geschäftsführende Gesellschafter der Connect Chemicals Holding, zu den Restrukturierungsmaßnahmen und ihren weiteren Plänen.

CHEManager: Herr Otmar, Connect Chemicals hat 2013 eine vollständige Restrukturierung der amerikanischen Tochtergesellschaft Connect Chemicals USA durchgeführt. Was wurde alles im Zuge der Restrukturierung geändert?

D. Otmar: Die Anteile wurden von 60 auf 100 % aufgestockt und gleichzeitig das Management-Team ausgetauscht. Ergänzend fand eine Neuverteilung der Vertriebsaufgaben statt. Die bisher sehr kleine Angebotspalette in den USA wurde in Absprache mit den Vertragspartnern deutlich erweitert. Das Vertriebs- und Logistik Team wurde verstärkt und weitere Logistikstandorte bei Dienstleistern eingerichtet.

Welche Maßnahmen stehen noch aus?

D. Otmar: Das Vertriebsteam wird systematisch erweitert. Dies betrifft nicht nur die bestehenden Standorte in Atlanta, Chicago und Cincinnati. Weitere Standorte sind auch in anderen Bundesstaaten geplant. Hier ist in erster Linie Texas zu nennen.

Warum haben Sie sich zu diesem Schritt entschieden? Welche Vorteile versprechen Sie sich von der Restrukturierung?

D. Otmar: Die neuen Eigentumsverhältnisse erlauben uns, schnelle Entscheidungen zu treffen und das in Europa erfolgreiche Konzept auch in den USA umzusetzen. Schon nach wenigen Monaten konnten wir Umsatzsteigerungen verzeichnen. Der Spezialchemiemarkt in den USA ist von großem Interesse für Connect, wir sehen hier ein enormes Wachstumspotenzial für unser Produktportfolio.

Produktionsstätten besitzen Sie derzeit nur in Asien und Europa. Gibt es Überlegungen, zukünftig auch in USA zu produzieren?

B. Karaca: An dieser Möglichkeit arbeiten wir aktuell. Es gibt bereits erste vertrauliche Gespräche. Es ist aber noch zu früh, hierüber Informationen zur Verfügung zu stellen. Bereits heute lassen wir einige Chemikalien in den USA für den lokalen Markt im Lohn herstellen. Nach wie vor besteht in den USA ein großes Interesse, Rohstoffe bei wettbewerbsfähigen Preisen aus lokalen Produktionen zu beziehen.

Sie bieten sowohl verschiedenste eigene Produkte, als auch Dienstleistungen wie Chemiedistribution oder Custom Manufacturing an. Welche Angebote stehen für Sie in den USA im Vordergrund?

B. Karaca: Derzeit steht eindeutig die Distribution im Vordergrund. Unsere Custom Manufacturing Aktivitäten sind in den USA kaum bekannt. Wir werden aber unser Vertriebsteam auch für diesen Bereich in absehbarer Zukunft verstärken. Ein wichtiger Baustein unseres Dienstleistungsangebotes ist das internationale Sourcen von Chemikalien. Auf Kundenwunsch suchen wir alternative Lieferquellen für Spezialchemikalien und helfen unseren Kunden, unabhängige Quellen für strategische Rohstoffe aufzubauen. Im heutigen Marktumfeld vermeiden die Kunden ein Single-Sourcing und greifen daher gerne auf unsere internationalen Sourcing-Aktivitäten zurück. Rohstoffsicherung und langfristige Lieferantenbeziehungen gewinnen immer mehr an Bedeutung.

In welchen Bereichen sehen Sie die besten Wachstumschancen auf dem US-amerikanischen Markt?

B. Karaca: Im Prinzip in allen Segmenten, die wir in Europa erfolgreich bedienen. Hier sind in erster Linie die Wasserbehandlung, I&I Hygiene, Kühlschmiermittel und Lubricants, Oil & Gas und die Papierindustrie zu nennen.

Steht in näherer Zukunft auch in anderen Regionen das Thema Wachstum auf dem Plan?

D. Otmar: Wir werden unsere Wachstumsstrategie der letzten Jahre auch weiterhin fortführen. Kürzlich erst wurden die Vertriebsteams in Deutschland, Italien und Frankreich personell verstärk. Eine neue Niederlassung wurde Anfang Mai in den Niederlanden eröffnet. Den Produktionsstandort Vaihingen/Enz werden wir durch die Umsetzung aktueller Projekte weiter ausbauen. Darüber hinaus beobachten wir sehr intensiv Wachstumsmärkte in Afrika und Asien. Ein besonderes Augenmerk richten wir auf den türkischen Markt, der trotz aktueller politischer Turbulenzen sehr interessante Perspektiven und einen weiteren Marktzugang zu anliegenden Ländern ermöglicht.

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