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Evonik und Uni Mainz kooperieren bei PEG-Lipiden

Entwicklung von Technologien zum Wirkstofftransport von Nukleinsäure-basierten Impfstoffen und Therapeutika

20.02.2024 - Evonik und die Universität Mainz haben eine Lizenzvereinbarung über die Vermarktung von randomisierten Polyethylenglykolen (rPEGs) unterzeichnet. Evonik beabsichtigt, diese neue Klasse von PEGs für die Plattform spezialisierter Lipide einzusetzen. rPEG-Lipide in technischer Qualität werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 verfügbar sein.

Die Business Line Health Care ist Teil der Life-Science-Division Nutrition & Care von Evonik. Sie arbeitet mit den führenden Unternehmen der Life-Science-Industrie zusammen, um ihr Portfolio für die Verabreichung von Nukleinsäure-basierten Arzneimitteln und Impfstoffen auszubauen. An der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz wurden rPEGs erstmals entwickelt. Durch die Partnerschaft kann Evonik seinen Kunden ein erweitertes Angebot an biotechnologischen Lösungen, den Biosolutions, anbieten.

„Als die Wissenschaftler der Universität Mainz mit ihrer wegweisenden Arbeit über rPEGs an uns herangetreten sind, haben wir sofort das Potenzial für breitere Formulierungsoptionen und die Vorteile, die dies unseren Kunden bringen könnte, erkannt“, sagte Thomas Riermeier, Leiter der Business Line Health Care von Evonik.

Polyethylenglykole (PEGs) sind Polymere, die seit mehr als 30 Jahren in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden. Sie verbessern die Bioverfügbarkeit, Stabilität, Leistung und das gezielte Wirken von Arzneimitteln. rPEGs haben ähnliche Eigenschaften wie PEGs, weisen aber eine andere Struktur auf, die speziell dafür entwickelt wurde ein verbessertes Immunogenitätsprofil zu bieten. Sie eignen sich besonders für pharmazeutische Anwendungen, zum Beispiel in Lipiden für Lipid-Nanopartikel (LNP).

„Mit Evonik haben wir einen engagierten und erfahrenen Partner gefunden, um rPEG-Lipide weltweit in die Pharmaindustrie zu bringen“, sagt Prof. Dr. Holger Frey, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der mit seiner Arbeitsgruppe die rPEG-Polymere entwickelt hat.

Die Partnerschaft von Evonik mit der Universität Mainz ist der jüngste in einer Reihe von strategischen Schritten, um den transformativen Bedarf der Pharmaindustrie an Wirkstoffverabreichungstechnologien von Wirkstoffen wie Nukleinsäuren zu decken. Im Jahr 2021 begann Evonik mit der Stanford University zusammenzuarbeiten, um die Synthese und Formulierung einer innovativen gewebespezifischen Verabreichungsplattform für Nukleinsäuren zu erweitern. Vor etwas mehr als einem Jahr eröffnete Evonik in Hanau eine neue cGMP-Anlage, um kleinere Mengen von Speziallipiden zu entwickeln und herzustellen. Im Anschluss daran begann in Lafayette, Indiana, der Bau einer Produktionsanlage für pharmazeutische Speziallipide im Industriemaßstab. Das Vorhaben wurde durch die US-Bundesregierung unterstützt.

PEG-Lipide werden heute in kommerziellen COVID-19-Impfstoffen verwendet. Zusammen mit Cholesterin sowie ionisierbaren und strukturellen Lipiden bilden PEG-Lipide die LNPs, die benötigt werden, um Nukleinsäuren, wie zum Beispiel mRNA, effektiv in die Zelle zu bringen.

Als strategischer Partner der pharmazeutischen Industrie ist Evonik seit Jahrzehnten führend im Bereich moderner Wirkstoffverabreichungstechnologien. Das Unternehmen unterstützt Pharmaunternehmen weltweit mit umfassenden Dienstleistungen bei der Entwicklung und Herstellung komplexer parenteraler und oraler Arzneimittelprodukte. Dazu gehören pharmazeutische Hilfsstoffe wie Polymere und Lipide, Formulierungsentwicklung und die Herstellung von klinischen Mustern sowie kommerziellen Arzneimitteln.

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