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Merck macht sich fit für kommende Herausforderungen

Mit neuen Produkten will man bis 2022 rund 4 Mrd. EUR Umsatz erzielen

14.10.2016 -

Merck hat Analysten und Investoren im Rahmen seines Kapitalmarkttages 2016 darüber informiert, welche Fortschritte das Unternehmen beim Erreichen seiner Ziele bis zum Jahr 2018 erzielt hat. Zudem richteten CEO Stefan Oschmann und Finanzvorstand Marcus Kuhnert den Blick über das Jahr 2018, das 350-jährige Firmenjubiläum, hinaus.

„Wir sind überzeugt, dass wir unsere für 2018 gesteckten Ziele erreichen“, sagte Stefan Oschmann, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung. „Wir haben unsere Pharma-Pipeline fokussiert und kontinuierlich weiterentwickelt. Derzeit befinden wir uns mit einem Produkt in der Prüfung zur Zulassung. Die Integration von Sigma-Aldrich treiben wir entschlossen voran und werden die ursprünglich geplanten Synergien sogar toppen, da zusätzliche Umsatzsynergien hinzukommen. Unser Material-Geschäft steht vor der Erschließung attraktiver neuer Märkte“, so Oschmann. „Auf Konzernebene wollen wir unsere Verschuldung aus der Sigma-Aldrich-Akquisition konsequent reduzieren.“

Healthcare wächst organisch 20 Quartale in Folge
Im Unternehmensbereich Healthcare wuchs das Geschäft mit bestehenden Medikamenten in jedem der letzten 20 Quartale organisch. Dafür waren neben einem erfolgreichen Life-Cycle-Management auch Produkt-Rückübertragungen verantwortlich. Dazu zählt zum Beispiel die Beendigung der gemeinsamen Vermarktung von Rebif in den USA mit Pfizer. Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf seine Pharma-Pipeline und will ab 2017 jedes Jahr ein neues Medikament oder eine neue Indikation zur Zulassung bringen. Bis 2022 erwartet Merck mit Produkten aus seiner Pharma-Pipeline neue Umsätze in Höhe von rund 2 Mrd. EUR. Im Verlauf des Jahres 2016 hat Merck Cladribin-Tabletten zur Behandlung von Multipler Sklerose zur Zulassung eingereicht. Zudem bereitet das Unternehmen noch für 2016 die Einreichung zur Zulassung für den immunonkologischen Antikörper Avelumab in der Indikation metastasierendes Merkelzellkarzinom vor, einer sehr aggressiven Form von Hautkrebs. Seit Oktober 2015 erreichten 20 Projekte die nächste Phase der klinischen Medikamenten-Entwicklung oder stehen kurz davor. Man konzentriert sich bei der Erforschung neuer Medikamente auf die drei Therapiegebiete Immunologie, Immunonkologie und Onkologie.

Life Science wächst stärker als der Markt
Im Unternehmensbereich Life Science profitiert man von der starken Nachfrage aus der biopharmazeutischen Industrie und wuchs schneller als der Markt. Die Skaleneffekte aus der Sigma-Aldrich-Akquisition wirkten sich dabei positiv auf die Profitabilität aus. Bei der Realisierung der Synergien im Zuge der Sigma-Aldrich-Integration kam Merck zudem schneller voran als geplant. So werden Ende 2016 bereits 105 Mio. EUR anstatt der für diesen Zeitpunkt ursprünglich geplanten 90 Mio. EUR jährlich wiederkehrender Kostensynergien gehoben sein. Neu hinzu kommen bisher nicht eingeplante Umsatzsynergien, die bis Ende 2018 für einen zusätzlichen Ergebnisbeitrag von 20 Mio. EUR sorgen sollen. Somit sollen die gesamten Synergien aus der Akquisition 280 Mio. EUR anstatt ursprünglich 260 Mio. EUR pro Jahr betragen. Zu den zusätzlichen Umsatzsynergien soll die starke eCommerce-Plattform von Sigma-Aldrich beitragen, über die nach dem Zusammenschluss das größere Produktportfolio vertrieben werden kann. Auch die komplementären Kundenbeziehungen sowie regionale Synergien sollen zu höheren Umsätzen führen als ursprünglich erwartet.

Performance Materials stärkt und erweitert sein Portfolio
Der Unternehmensbereich Performance Materials stellte im bisherigen Verlauf des Jahres 2016 trotz eines herausfordernden Marktumfelds, das durch zyklischen Lagerabbau bei Kunden aus der Displayindustrie geprägt war, seine robuste Ertragskraft unter Beweis. Unterdessen hat der Konzern die Innovationskraft seines margenstärksten Bereichs durch Investitionen weiter gestärkt. Dazu hat das Unternehmen unter anderem eine 30 Mio. EUR teure OLED-Produktionsanlage in Darmstadt in Betrieb genommen. Im Laufe des Jahres 2017 plant man die Markteinführung der innovativen Flüssigkristallgeneration SA-VA für große TV-Geräte. Im August hat man zudem eine Kooperation mit der britischen Nanoco bekannt gegeben, einem führenden Hersteller von Quantenmaterialien. Außerdem will man das Flüssigkristall-Know-how nutzen, um auch in anderen Bereichen als Displays erfolgreich zu sein. So wurde im August der Bau einer Produktionsanlage für Flüssigkristallfenster-Module bekanntgegeben, die ab 2018 zur Marktreife kommen sollen. Im Automobilbereich sollen Flüssigkristalle unter anderem in Form von Smart Antennas mit einem sehr hohem Datendurchsatz zum Einsatz kommen.

Ausblick auf die Jahre 2019 bis 2022
Während das Unternehmen seine unmittelbaren Ziele für 2018 fest im Blick hat, hat man auch Pläne für das Wachstum in den Jahren danach. Dabei will sich Merck weiter auf seine Kernkompetenzen verlassen: Große Innovationskraft und erfolgreiches Portfoliomanagement. „Mit unseren drei starken und profitablen Geschäften wollen wir auch zukünftig an der Spitze des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts stehen“, sagte CEO Stefan Oschmann mit Blick auf Wachstum und Innovationen in den kommenden Jahren. Bis 2022 will man mit neuen Produkten Umsätze im Volumen von rund 4 Mrd. EUR erzielen. Dazu sollen Produkte aus der Pharma-Pipeline rund 2 Mrd. EUR beisteuern, Innovationen der Bereiche Life Science und Performance Materials jeweils rund 1 Mrd. EUR.

Große Zukäufe im Volumen von über 500 Mio. EUR schließt Merck weiterhin aus, solange der Verschuldungsgrad aus Nettofinanzverbindlichkeiten/EBITDA vor Sondereinflüssen über 2 liegt, es sei denn, sie ließen sich durch Veräußerungen finanzieren. „Wie nach den großen Akquisitionen der Vergangenheit arbeiten wir auch nach dem Zukauf von Sigma-Aldrich an einer raschen und durchgreifenden Entschuldung des Konzerns und wollen bis 2018 wieder einen Verschuldungsgrad von unter 2 erreicht haben“, sagte Finanzvorstand Marcus Kuhnert. „Dann sind auch wieder größere Akquisitionen denkbar.“

Das Unternehmen hat seit 2002 Zu- und Verkäufe im Volumen von rund 38 Mrd. EUR getätigt. Dabei wurden alle vier großen Zukäufe erfolgreich integriert und waren finanziell attraktiv.
 

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