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Morphosys gibt mehr für Medikamentenentwicklung aus

10.09.2015 -

Morphosys will die Entwicklung seiner Medikamente vorantreiben und nimmt dafür deutlich mehr Geld in die Hand. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung könnten deshalb im kommenden Jahr um 30% steigen, sagte ein Morphosys-Sprecher am Dienstag. In diesem Jahr rechnet die Firma mit 56 bis 63 Mio. EUR. "Wir wollen ein vollintegriertes, kommerzielles biopharmazeutisches Unternehmen werden, das seine eigenen Produkte vermarktet. Unser am weitesten fortgeschrittener Krebswirkstoff MOR208 wird mit einem umfassenden Entwicklungsplan an der Spitze dieses Prozesses stehen", kündigte Vorstandschef Simon Moroney an.

Dazu gehört auch der Aufbau eines eigenen Vertriebs. "Mit den ersten Einstellungen können wir wahrscheinlich zum Ende nächsten Jahres beginnen." Das wären dann zunächst Fachleute, die die Abteilung aufbauen, die eigentlichen Vertriebsleute sollen Jahre später folgen. "Wir sprechen davon, dass MOR208 schätzungsweise 2020 oder 2021 marktreif sein könnte", sagte Moroney. Vertriebsleute einzustellen sei ungefähr ein Jahr vor der Markteinführung sinnvoll. MOR208 wird derzeit in drei klinischen Studien an Patienten erprobt. Die am weitesten vorangeschrittene Studie befindet sich in der Phase I/II zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphom, einer bösartigen Erkrankungen des Lymphsystems.

2015 und 2016 will Morphosys zwei Phase-II-Studien bei chronischer lymphatischer Leukämie und beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) beginnen. 2017 soll zudem eine zulassungsrelevante Studie der Phase III bei DLBCL starten. Weitere klinische Studien mit anderen Wirkstoffen sind darüber hinaus geplant. Neue Wirkstoffe müssen vor der Zulassung erst drei Phasen der Erprobung am Menschen bestehen. Zum Ausbau seiner Forschungsprogramme erwägt Morphosys auch den Einkauf weiterer Wirkstoffe. Zudem soll die Zusammenarbeit mit anderen Pharma- und Biotechunternehmen erweitert werden. Morphosys äußerte sich noch nicht dazu, welche Auswirkungen die erhöhten Forschungs- und Entwicklungskosten auf die Geschäftszahlen 2016 haben werden. Eine Finanzprognose will das Unternehmen Anfang nächsten Jahres veröffentlichen.

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