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Roche warnt Illumina vor hohen Forderungen

11.03.2012 -

Im Tauziehen um die Übernahme des US-Gentechnikspezialisten Illumina lässt der Pharma- und Diagnostikkonzern Roche die Muskeln spielen. Bei der Generalversammlung des Schweizer Arzneimittelherstellers warnte Präsident Franz Humer das Management des kalifornischen Unternehmens, überzogene Forderungen zu stellen. "Roche und Illumina können von einem raschen Zusammengehen profitieren, doch bieten sich gerade in diesem Bereich für uns auch Alternativen an, sollte die Übernahme am Preis scheitern", sagte Humer. "Der technologische Fortschritt bei der Gensequenzierung geht in Quantensprüngen auch bei anderen Firmen voran, und wir arbeiten auch bei Roche an entsprechenden neuen Technologien."

Humer bekräftigte, die offerierten 44,50 US-$ je Illumina-Aktie seien attraktiv und fair. Die Schweizer hatten in der Vorwoche ihr Angebot bis 23. März verlängert, nachdem ihnen in einer ersten Runde nur sehr wenige Titel angedient wurden. Das Illumina-Management lehnt Roches Kaufangebot als unzureichend ab und hat Verhandlungen mit den den Schweizern abgelehnt. Doch Roche hat bei Übernahmen bereits früher einen langem Atem bewiesen: Der Poker um die US-Diagnostikfirma Ventana - Konzernchef Severin Schwan leitete damals die Diagnostik-Sparte - zog sich sieben Monate hin, bis Roche 2008 schließlich Erfolg hatte. Und der amerikanische Biotechriese Genentech wurde 2009 nach achtmonatigem Hin und Her voll übernommen. In beiden Fällen griff der Arzneimittelhersteller zum Schluss tiefer in die Tasche. Beobachter gehen davon aus, dass Roche auch bei Illumina nachlegen muss. "Vordergründig gibt es Alternativen, aber nicht in der Qualität von Illumina", sagte Analyst Karl-Heinz Koch von Broker Helvea. Auch für seinen Kollege Martin Voegtli von Kepler Capital würde sich Roche mit Illumina einen Vorsprung sichern: "Ich denke nicht, dass Roche bei Illumina davonläuft", erklärte er. Die Basler wollen mit dem 5,7 Mrd. US-$ teuren Zukauf ihr Diagnostikgeschäft ausbauen.