Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der CITplus habe ich lange darüber nachgedacht, wann mir persönlich die CITplus zuerst begegnet ist. Schließlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass in meiner beruflichen Laufbahn die CITplus einfach immer schon da war, zumindest seit ich 1997 nach dem Studium bei der Firma Hoechst AG im Anlagenbau angefangen habe. Was mich damals besonders angesprochen hat, waren die produktspezifischen Informationen, die mir als absolutem Anfänger sehr geholfen haben, die aus dem Studium bekannten theoretischen Ansätze in praktische Lösungen umzusetzen, und dabei auf die Erfahrungen anderer zurückgreifen zu können. Die Verbindung von Produkt und Anwendung fand ich sehr hilfreich, um zu verstehen, wie die sich oft wiederholenden Herausforderungen in Anlagen in technische Lösungen umgesetzt werden, und auch welchen Hersteller oder Systemlieferanten man bei bestimmten Fragen ansprechen kann.

Ein paar Jahre später hatte ich schon etwas mehr Berufserfahrung und war in der Zwischenzeit vom Engineering zur technischen Betriebsbetreuung, also auf die Betreiberseite gewechselt. Damit verschob sich auch mein Fokus von Apparaten und Geräten mehr auf das Feld der typischen Aufgaben beim Betreiben prozesstechnischer Anlagen: Wartung, Instandsetzung, In­spektion und das Management von Betreiberpflichten gehörten damals für mich zu den täglichen Aufgaben. Viele von den damit verbundenen Herausforderungen setzen Kenntnisse und Erfahrungen voraus, die an Hochschulen kaum gelehrt werden, und die auch an anderer Stelle kaum zu finden sind, weil die Knowhow-Träger selten die Zeit finden, um ihr Wissen für andere zur Verfügung zu stellen, schon gar nicht schriftlich.

An dieser Stelle kommt wieder eine Stärke der CITplus in Spiel: Wolfgang Sieß, der damalige Chefredakteur der CITplus, hat viel dafür getan, dass Mitarbeiter in der Prozessindustrie genau das getan haben, nämlich über „good“ und „best practice“ in ihrem betrieblichen Alltag zu berichten.

Er hat auch mich dazu gebracht, selbst einen Artikel in der CITplus zu veröffentlichen, nämlich darüber, wie wir unsere neu erworbene und sehr leistungsfähige Wärmebildkamera im betrieblichen Alltag einsetzten. Auf diesen Artikel bin ich sogar von extern angesprochen worden, und die Aussage stützt genau das, was ich als Stärke der CITplus sehe: Der Austausch von Betriebserfahrung über Firmengrenzen hinweg ist sehr wertvoll und auf anderem Weg nicht mit solcher Reichweite zu realisieren. Die heutige Chefredakteurin der CITplus setzt diese Tradition ungebrochen fort, wofür ich ihr sehr dankbar bin.

Als ich über den VDI bei den Betriebsingenieuren (Fachbereich 3 der VDI-Fachgesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen GVC) eingestiegen bin, habe ich die CITplus erneut von einer anderen Seite kennengelernt: die CITplus war immer bereit, Artikel zu den Themen, die den Kreis der Betriebsingenieure besonders bewegte, zu veröffentlichen. Dazu gehörten die Ergebnisse des Erfahrungsaustauschs für Betriebsingenieure aus den einzelnen Regionalgruppen, aber auch Inhalte, die von Herstellern zu bestimmten Themenkreisen beigesteuert wurden.

Besondere Erwähnung muss auch noch die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Organisatoren des Jahrestreffens der VDI-Betriebsingenieure in Frankfurt und der CITplus finden. Die Chefredaktion hat stets den direkten Kontakt mit Teilen ihrer Leserschaft gesucht und damit die Inhalte und Themen identifiziert, die für ihre Leserschaft besonders relevant sind. Damit funktioniert der Informationsfluss in beide Richtungen: die Betreiber sehen, was der Markt an neuen Entwicklungen und bewährten Lösungen bietet, während die Hersteller sehen, welche Themen bei ihren Kunden gerade ganz oben auf der Agenda stehen.

Es bleibt mir nur, dem ganzen Team, das sich hinter dem Namen CITplus verbirgt, herzlich für ihre unermüdliche Arbeit zu danken, die das Erscheinen dieser Publikation erst ermöglicht, und der CITplus und ihren Machern alles Gute für die nächsten 25 Jahre zu wünschen!