Anlagenbau & Prozesstechnik

Abwärme abführen

Kompressorstationen entlüften

15.03.2010 -

Abwärme abführen
Kompressorstationen entlüften

Wer die Zuverlässigkeit seiner Kompressoren sichern und ihre Wartungskosten niedrig halten will, muss die Kompressorstation angemessen entlüften. Was dabei zu beachten ist, zeigt Michael Bahr von Kaeser Kompressoren in diesem CITplus-Praxistipp.

Fällt die Außentemperatur unter +5 °C, dann ist der Betriebsraum der Station mit Umluft zu temperieren.

1.  Abluft einfach führen
Abluftkanäle erfüllen in der Kompressorstation eine wichtige Aufgabe: Sie entfernen die erwärmte Kühlluft und mit ihr auch Motorabwärme und Strahlungswärme der Kompressoren. Bei modernen Maschinen verlässt die aus verschiedenen Quellen stammende Abwärme die Anlage über eine einzige Abluftöffnung (Abb. 1, Kreis). Letztere muss durch einen Segeltuchstutzen flexibel mit dem Abluftkanal verbunden sein (Abb. 2, Pfeil). Bei Außentemperaturen über +10 °C wird so die gesamte über Luft abgeführte Wärmemenge aus dem Betriebsraum der Kompressoren entfernt.
Ältere Kompressoren haben oft noch getrennte Abluftführungen. Daher sind dort gegebenenfalls Einzelkanäle anzubauen (Abb. 1, links).
2.  Abluft-Sammelkanal richtig installieren
Wenn einzelne Abluftkanäle bautechnisch nicht möglich sind, muss ein Abluft-Sammelkanal (Abb. 3, links) in die Station eingebaut werden. Zum richtigen Anbinden der Kompressoren ist jeweils eine Rückschlagjalousie nötig. Sie wird bei Stillstand des Kompressors geschlossen, um ein Rückströmen warmer Luft in die Station zu verhindern. Die Klappen der Jalousie sollten sich motorisch öffnen und schließen lassen. Das verringert den Druckverlust und erlaubt, die Klappen über das Signal „Motor läuft" anzusteuern. Um die Druckverluste im Sammelkanal zu minimieren, sind dort Leitbleche einzubauen.
3.  Betriebsraum mit Umluft temperieren
Wo Außentemperaturen unter +5 °C auftreten, müssen Umluftklappensysteme vorhanden sein. Diese sollten ab +10 °C aktiv werden, das heißt, sich je nach Temperatur mehr oder weniger weit öffnen (Abb. 1, Mitte). Wird die Kompressorstation gelegentlich komplett stillgesetzt, muss eine Zusatzheizung dafür sorgen, dass die Temperatur im Betriebsraum über +5 °C bleibt.
4.  Kältetrockner zusätzlich entlüften
Kältetrockner erzeugen etwa das Vierfache der ihnen zugeführten elektrischen Leistung an Wärme. Deshalb müssen sie ein eigenes Abluftsystem mit thermostatisch gesteuertem Ventilator erhalten (Abb. 3, rechts). Sind in der Station mehrere Kältetrockner vorhanden, so muss der Ventilator eine Stufensteuerung haben, die ab +20 °C aktiviert wird. Da dieses Abluftsystem nicht ständig arbeitet, darf der Abluftkanal nicht direkt auf die Trockner aufgesetzt werden.
5.   Abluftsysteme richtig auslegen und ansteuern
Alle Abluftsysteme müssen so ausgelegt sein, dass sie nicht mehr Druckverlust hervorrufen als die kleinste Maschine an Restpressung liefert (Herstellerangaben beachten). Andernfalls würde die Abluft von dieser Anlage in den Betriebsraum zurückströmen. Reicht die Restpressung nicht aus, sind zusätzliche Ventilatoren erforderlich. Die Klappen sollten über Raumthermostate und Kompressoren automatisch angesteuert werden. Um Fehlfunktionen der Klappen rasch erkennen und an eine Leittechnik übertragen zu können, empfiehlt sich die Überwachung mit einer übergeordneten Steuerung.
6.  Sonderfall Wasserkühlung
Da auch bei wassergekühlten Kompressoren ca. 20 % der installierten Leistung als Strahlungswärme anfallen, ist hier ebenfalls angemessen zu entlüften.

 Michael Bahr
Kaeser Kompressoren GmbH, Coburg
Tel.: 09561/640-452
Fax: 09561/640-130
michael.bahr@kaeser.com
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