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Deutschland: Attraktivster Investitionsstandort in Europa

15.11.2011 -

Standort Deutschland setzt sich an die Spitze. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Krise wählten US-Firmen Deutschland erstmals zum attraktivsten Investitionsstandort in Europa. Deutschland überholt damit nicht nur die anderen großen westeuropäischen Volkswirtschaften, sondern auch Osteuropa, das in den beiden Vorjahren an erster Stelle rangierte. Zu diesem Ergebnis kommt das VI. Amcham Business Barometer, eine gemeinsame Umfrage von Boston Consulting und der amerikanischen Handelskammer in Deutschland unter 61 US-Firmen mit insgesamt 110 Mrd. € Umsatz am deutschen Standort und 250.000 direkten Arbeitsplätzen.

„Da gerade in Krisenzeiten das Sicherheitsbedürfnis der Kunden steigt, legen die Unternehmen besonderen Wert auf eine hohe Produkt- und Prozessqualität – und diese finden sie in Deutschland“, sagt BCG-Deutschland-Chef Christian Veith. Um die Attraktivität des Standorts auch über die Krisenzeiten hinaus zu sichern, müssen jedoch deutsche Schulen und Universitäten nach Meinung von 55 % der US-Firmen mehr hoch qualifizierte Nachwuchskräfte ausbilden. Besonders die Suche nach Ingenieuren gestaltet sich schwierig. Dennoch könnten Deutschland und die USA künftig sogar noch näher zusammenrücken: „Unsere Umfrage zeigt hohe Erwartungen an den US-Regierungswechsel. Die meisten Unternehmen gehen davon aus, dass Deutschland und die USA künftig auf politischer, vor allem aber auch auf wirtschaftlicher Ebene noch enger zusammenarbeiten werden“, sagt Fred B. Irwin, Präsident der Handelskammer.

Trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation verlieren die befragten Unternehmen die langfristige Perspektive nicht aus dem Auge und wollen weiterhin in Deutschland investieren: Über die Hälfte plant für 2009 Investitionen auf dem Niveau des vergangenen Jahres, ein Drittel will diese sogar noch ausbauen. Nur 17 % gaben an, 2009 weniger in Deutschland investieren zu wollen als im Vorjahr. „Die Investitionsvorhaben zeigen, dass die Unternehmen die Krise auch als Chance wahrnehmen und sich schon jetzt für den Aufschwung rüsten“, sagt BCG-Deutschland-Chef Veith.

Obwohl viele Prognosen die deutsche Wirtschaft wegen ihrer hohen Exportabhängigkeit besonders betroffen sehen, steht in den Augen der befragten Unternehmen gerade Deutschland im europäischen Vergleich noch relativ günstig da: Rund ein Drittel von ihnen ist überzeugt, dass die Auswirkungen der Finanzkrise in Deutschland weniger stark zu spüren sind als in anderen Ländern. „Unsere Mitglieder haben uns versichert, dass Deutschland aufgrund des verhältnismäßig stabilen Immobilienmarktes, der hohen Kaufkraft und der geringen Verschuldung der Privathaushalte noch immer ein äußerst attraktiver Markt ist“, so Irwin weiter.

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