Anlagenbau & Prozesstechnik

Steigerung der Ressourceneffizienz

Mit Simulationstechnologie über den Tellerrand blicken

23.10.2023 - Der Hafenbetrieb Rotterdam und Yokogawa wollen die effiziente Nutzung von Energie und Versorgungsleistungen im Rotterdamer Industriecluster steigern.

Der Hafenbetrieb Rotterdam und Yokogawa starten eine Machbarkeitsstudie, um die branchenübergreifende Integration für die effiziente Nutzung von Energie und Versorgungsleistungen im Rotterdamer Industriecluster zu steigern und damit zu den ehrgeizigen regionalen Dekarbonisierungszielen beizutragen. Eine erste Untersuchung hat gezeigt, dass die Nutzungsoptimierung von Strom und Versorgungseinrichtungen in verschiedenen Unternehmen zu Kosteneinsparungen von bis zu 5 % führen könnte.

Die einzelnen Unternehmen der petrochemischen Industrie haben ihre Abläufe im Allgemeinen optimiert. Doch die Sorge um die Offenlegung vertraulicher Informationen hält sie oft davon ab, über den „Tellerrand“ hinauszuschauen und mit anderen Unternehmen in einem Industriecluster zusammenzuarbeiten, obwohl dies zu weiteren Energie- und Ressourceneinsparungen führen kann. Der Hafen von Rotterdam und Yokogawa wollen diese Barriere durchbrechen, indem sie den vertraulichen Austausch von Daten und eine tiefere Integration innerhalb des Clusters erleichtern. Als Europas größter Hafen und Sitz von mehr als 200 Industrieunternehmen auf einem Industriegelände von 6.000 ha ist der Hafen von Rotterdam bestens geeignet, um solch ein Projekt zur Unterstützung der Energiewende zu ermöglichen. Yokogawa kann seine Simulationstechnologie, die eine optimale Produktionsplanung unterstützt, seine Lösungen für das regionale Energiemanagement und seine Beratungskompetenz einbringen. 

Multi-Utility-Ansatz zur Energieeinsparung

Durch die Integration verschiedener Versorgungsleistungen wie Wärme, Strom und Wasserstoff kann die industrielle Flexibilität erhöht werden, was zu neuen Effizienzgewinnen führt. Bei der Elektrizität kann beispielsweise der Verbrauch „hinter dem Zähler“ zwischen benachbarten Unternehmen optimiert werden, um Nachfragespitzen zu bewältigen. Das könnte auch dazu beitragen, eine Überlastung des Stromnetzes im Hafengebiet zu verhindern. Derselbe Ansatz lässt sich auch auf die Nutzung anderer Versorgungsleistungen ausdehnen. Unternehmen, die Dampf als Nebenprodukt erzeugen, könnten z.B. die Produktion genau dann hochfahren, wenn ein benachbartes Unternehmen mehr Dampf benötigt, und so verhindern, dass Wärme verschwendet wird. Insgesamt könnte dieser Multi-Utility-Ansatz einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung und Emissionsreduzierung leisten.

In einer „Vormachbarkeitsstudie“ wurde mit Computersimulationen mögliche Einsparungen bei einer Reihe von Versorgungseinrichtungen ermittelt. Die Studie ergab machbare Effizienzsteigerungen von bis zu 5 % - durch eine bessere Abstimmung der Nutzung von Strom, Wärme, Dampf und Rohstoffen wie Wasser und Industriegasen. Das führte zu niedrigeren Kosten und einer geringeren CO2-Bilanz. Langfristig könnten durch eine tiefere Integration und Optimierung innerhalb des Industrieclusters Einsparungen von bis zu 10 % erzielt werden. Auf diese Weise könnte sich der Raum Rotterdam zu einer „industriellen Sharing Economy“ entwickeln, in der die intensive gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Infrastruktur zu hocheffizienten Abläufen für alle Unternehmen in der Region führt.

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