Standorte & Services

Schweizer CDMO pflegt gewinnbringende Instandhaltungspartnerschaft

Mehr Effizienz dank Innovation

15.06.2022 - Man sieht sie überall auf dem Werksgelände des Schweizer Auftragsherstellers Siegfried in Zofingen: Frauen und Männer, die das Bil­finger-Logo auf der Jacke tragen.

Sie sorgen seit mehr als zehn Jahren dafür, dass die Produktionsanlagen der Schweizer Pharma-CDMO (Contract Development and Manufacturing Organization) optimal gewartet werden. Und zugleich gehen die Spezialisten des Mannheimer Industriedienstleisters Tag für Tag mit wachem Blick durch die Fabrikhallen und lassen sich einiges einfallen, um die Produktion noch effizienter zu gestalten.

Beispielsweise mit einer neuen App. Mit dieser können die Instandhaltungsfachkräfte ihre Aufgaben papierlos erhalten oder Materialbedarf online reservieren. Sie können ihre Aufträge mit der App „BMC@work“ über ein spezielles, explosionsgeschütztes Smartphone bearbeiten. Die Aufträge bekommen sie automatisch vom Teamleiter, der sie per Planungstool passgenau auf die Experten im ganzen Werk verteilen kann.

Transparent und digital

„Das mobile Auftragsmanagement spart Laufwege und sorgt zudem für transparente, digital dokumentierte und standardisierte Prozesse“, sagt Mile Vidovic, der als Business Development und Innovation Manager bei Bilfinger Industrial Services Schweiz die Einführung von BMC@work in Zofingen betreut hat. Durch die App werde strikt auftragsbezogen gearbeitet, was die Produktivität zusätzlich voranbringe.
„Es geht darum, die sogenannte HoTT, also die Hands-on-Tool-Time, zu steigern“, erklärt Vidovic. „Wenn die Fachkräfte nicht so weit durchs Werk laufen müssen und von Bürokratie entlastet werden, haben sie mehr Zeit für ihre Kernaufgaben in der Werkstatt und an der Anlage.“ In Pharmaunternehmen seien solche Digitalisierungsprojekte eine besondere Herausforderung. Da die Branche stark reguliert ist, müssen auch viele EDV-gestützte Prozesse konform mit den hohen Qualitätsstandards sein.

Von der Wartung bis zum Werkschutz

Siegfried hat die 2010 gestartete Maintenance-Partnerschaft mit Bilfinger mehrfach erweitert. Zu Reparaturen, Wartungen und Prüfungen sind in zwölf Jahren viele andere Tätigkeiten hinzugekommen. Inzwischen verwalten Bil­finger-Mitarbeitende für Siegfried auch das Hilfs- und Betriebsmittellager, managen den Empfang und wirken beim Werkschutz durch Feuerwehroffiziere mit. Zudem betreuen sie Anlagenerweiterungen und -umbauten.

Wenn Siegfried über die Herstellung eines neuen Produkts nachdenkt, kann der Pharmachemikalienhersteller von Anfang an mit der Expertise des Mannheimer Industriedienstleisters rechnen. Dessen Ingenieure sitzen in Büros direkt gegenüber der Siegfried-Hauptverwaltung in Zofingen. Während sie sich um technische Details kümmern, kann Siegfried sich aufs Kerngeschäft konzentrieren – die Entwicklung und Herstellung pharmazeutischer Substanzen, darunter Anästhetika, Mittel für die Schmerztherapie oder Koffein für die Nahrungsmittelindustrie. Bil­finger unterhält mit Siegfried auch Maintenance-Partnerschaften an den Standorten Evionnaz, Schweiz, und Minden, Deutschland. Die Zusammenarbeit wurde kürzlich um drei Jahre verlängert und umfasst inzwischen ein Auftragsvolumen von rund 10 Mio. CHF pro Jahr.

Der Bilfinger-Konzern bringt sein Know-how in der globalen Pharma­industrie in die Partnerschaft mit Siegfried ein. Das ist wichtig, weil die Pharmabranche besonders hohe Auflagen hat, mit Blick auf die Qualifikation der Beschäftigten sowie die Qualitätssicherung und Dokumentation in der Fertigung und Montage. So muss über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage und über alle verwendeten Materialien ein Nachweis geführt werden, bis hin zur kleinsten Komponente. Sicherheit und Qualität haben Vorrang, auch bei starkem Kostendruck.

Hohe Standards bei starker Kostendisziplin

„Die Herausforderung besteht darin, die hohen regulatorischen Anforderungen mit den spezifischen Bedürfnissen des Kunden in Einklang zu bringen“, sagt Jürgen Beyer, Niederlassungsleiter am Standort Zofingen bei Bilfinger Industrial Services Schweiz. „Mittelständische Pharmazulieferer stehen unter erheblichem Effizienzdruck und haben andere Budgets und Rahmenbedingungen als Großkonzerne. Deshalb sind innovative und strikt lösungsorientierte Ansätze bei gleichzeitiger konsequenter Einhaltung der Compliance-Standards, die zu den höchsten der Welt gehören, besonders gefragt.“

Mittlerweile mischen sich insgesamt 55 Bilfinger-Beschäftigte unter die knapp 700 Siegfried-Mitarbeitenden am Standort Zofingen. Sie arbeiten in eigenen Werkstätten auf dem Firmengelände und sitzen so mitten im Geschehen. Dadurch verfügen sie über Detailkenntnisse zu den Anlagen und Besonderheiten des traditionsreichen Schweizer Unternehmens.
Peter A. Gehler, Leiter des Pharmaparks Siegfried, erläutert: „Für uns als Pharmaunternehmen ist es wichtig, Effizienzstreben und Kostendisziplin mit den hohen regulatorischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Durch die Maintenance-­Partnerschaft mit Bilfinger haben wir die jährlichen Instandhaltungskosten um rund ein Viertel senken können, bei gesteigerter Anlagenverfügbarkeit.“
Hinzukommen sollen weitere Produktivitätssteigerungen durch Innovationen wie die Maintenance-App, durch ein kürzlich eingeführtes digitales Bestell-Tool für die papierlose Lagerbewirtschaftung oder Kanban-Lager mit Wägetechnik und automatischer Nachbestellung.

Stete Arbeit und frische Ideen

„Es ist wie in jeder guten Partnerschaft: Man arbeitet vertraut zusammen, baut auf dem Erreichten auf und entwickelt gemeinsam Lösungen für die Zukunft“, sagt Bil­finger-Manager Beyer. „Wir warten die Anlagen für Siegfried, beseitigen Störungen und gewährleisten einen reibungslosen Betrieb. Es gibt einen steten Strom an Arbeit. Darüber hinaus sorgen wir mit frischen Ideen für Innovationen, die einen Zusatznutzen bieten.“ Die Mannschaft, so Beyer, sei dabei der wichtigste Know-how-Träger und könne sich mit dem Kunden Schritt für Schritt weiterentwickeln.
Dabei hilft es enorm, dass einige der Fachkräfte, die heute mit dem Bilfinger-Logo auf der Arbeitsjacke im Werk Zofingen ihren Dienst tun, bei Siegfried in der Lehre waren. Sie haben vor Jahren bei Siegfried die Ausbildung gemacht und wechselten dann zu Bilfinger. Nun arbeiten Sie im Aargau an Anlagen, an denen sie einst ausgebildet wurden. „Dadurch“, sagt Beyer, „verfügen sie über ein einzigartiges Know-how.“

Bilfinger ist seit Jahrzehnten ein erfahrener Partner der Pharma- und Biopharmabranche, mit umfassender Expertise in den Produktionsprozessen pharmazeutischer und biotechnologischer Produkte. Dabei betreut Bilfinger den gesamten Lebenszyklus einer Anlage – von der Planung über die Montage und Inbetriebnahme bis zur Wartung und Modernisierung und, wenn nötig, den Rückbau.

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