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Chemie-Tarifrunde 2022: Verhandlungen vertagt

22.03.2022 - Die Tarifverhandlungen für die Chemie- und Pharmabranche sind vertagt worden. Die Tarifrunde für 1.900 Betriebe mit 580.000 Beschäftigten wird am 4. und 5. April in Wiesbaden fortgesetzt. Im Mittelpunkt der ersten bundesweiten Verhandlungsrunde in Hannover standen die Konsequenzen aus der zugespitzten politischen und wirtschaftlichen Lage.

„Über die wichtigste Schnittmenge mussten wir keine Sekunde verhandeln: Die Chemie-Sozialpartner fordern gemeinsam ein Ende des Angriffs auf die Ukraine! Unternehmen und Beschäftigte unserer Branche verurteilen Wladimir Putins Krieg auf das Schärfste“, unterstreicht BAVC-Verhandlungsführer Hans Oberschulte. „Uns allen ist klar, dass auch die Welt der Tarifpolitik seit dem 24. Februar eine andere ist.“

„Wir verhandeln in einer Situation maximaler Unsicherheit. Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges sind schon jetzt dramatisch.“ In dieser Situation komme den Tarifparteien eine besondere Verantwortung zu: „Derzeit kann niemand seriös abschätzen, welche dauerhaften Folgen der Krieg für unsere Branche haben wird. Eine Zeit maximaler Unsicherheit ist definitiv keine Zeit für große Sprünge beim Entgelt“, so BAVC-Verhandlungsführer Oberschulte.

Dauerhafte Belastungen begrenzen

Den Vorschlag der IGBCE, eine Brücke über die Unsicherheit zu bauen, bewerten die Arbeitgeber als Fortschritt für die Verhandlungen: „Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Eine Brücke wäre außergewöhnlich – sie trägt aber nur, wenn die Belastungen moderat und kalkulierbar sind. Im Kern geht es darum, wie wir dauerhafte Belastungen für die Unternehmen begrenzen und zugleich die Folgen der Inflation für die Beschäftigten dämpfen.“

„Wir sind zwar in Hannover noch nicht zu einer Einigung gekommen. Aber wir arbeiten sehr ernsthaft und intensiv an einer Lösung, die für beide Seiten tragbar ist. Diese Diskussion werden wir in den nächsten zwei Wochen und in Wiesbaden fortsetzen.“ Allerdings könne die derzeit überzeichnete Inflation nicht der Maßstab für die weiteren Verhandlungen sein. Oberschulte: „Wir müssen austarieren, welche Belastungen wir den Unternehmen dauerhaft zumuten und welche nur temporär sein können.“

Kontakt

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